John Taylor ist ein Privatdetektiv, der Dinge findet. Dies bewerkstelligt er jedoch nicht durch akribische Forschungsarbeit und Herumfragen. Denn Taylor hat ein Talent, das Talent, Dinge zu finden. Diese besondere Gabe hat er von seiner Mutter geerbt, die er nie kennen gelernt hat. London ist Taylors Arbeitsstätte, doch nicht das London, das die Touristen aus den Hochglanzprospekten kennen. Im dunklen Herzen von London, in der Nightside, dort, wo Vampire verkehren, Götter spazieren gehen und alles, wirklich alles käuflich ist, dort hat John Taylor sein Büro. Durch sein Talent und seine Bekanntheit gehen ihm nie die Aufträge aus, doch momentan ist gerade das sein größtes Problem.

In der Nightside gehen Gerüchte um, dass der Unheilige Gral, der Kelch, aus dem Judas beim letzten Abendmahl getrunken hat, aufgetaucht ist. Nun sind natürlich alle Seiten bemüht, diesen Quell von Macht und Bosheit in ihre Hände zu bekommen. Und alle klopfen sie bei John Taylor an die Tür. Sein Problem jedoch ist, dass er loyal ist und der Vatikan kam als erster, hat einen Vorschuss gezahlt und will Ergebnisse sehen. Sein spezielles Talent kann er jedoch dieses Mal nicht einsetzen, da bei dem ersten Versuch, den Gral zu finden, die Engelsscharen beider Seiten ihn gefunden und versucht haben, ihn für ihre Sache zu gewinnen.

Und so herrscht Chaos im finsteren Herz Londons, denn die Engel von unten und oben zerstören jeden auf der Suche nach Informationen. John Taylor muss also schneller sein als die geflügelten Ermittler und gleichzeitig all den Seiten aus dem Weg gehen, die ihn bestechen, kidnappen, bedrohen oder einfach töten wollen.

"Ein Spiel von Licht und Schatten" ist der zweite Teil der Serie "Geschichten aus der Nightside" um den schrulligen Privatdetektiv, Ermittler oder auch Magier John Taylor. Selbst durch diesen brenzligen Fall schlägt er sich wieder mit gewohnt zynischem Humor, Coolness und einer großen Portion Glück. Der Leser trifft alte Bekannte aus dem ersten Teil wieder und erfährt ein kleines Stückchen mehr aus Johns Vergangenheit.

Spannung, Verfolgungsjagden, skurrile Hauptfiguren, chaotische Verhältnisse und ein machtvolles Artefakt sind die Bestandteile dieses lesenswerten Romans. Wer den ersten Teil mochte, kommt an dem zweiten nicht vorbei. Gerade die kleinen absurden Details, mit denen der Autor die Geschichte würzt, sind es, die das Buch so unterhaltsam machen. Ein gelungener Mix aus Detektivgeschichte, Horror und Fantasy.