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 Isola

Autoren: Isabel Abedi
Verlag: Arena

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


"Isola" ist der dritte Jugendroman der Autorin Isabel Abedi. Im Gegensatz zu "Whisper" und "Imago" enthält er aber keinerlei fantastische Elemente, sondern ist ein handfester Thriller.

Isola kommt aus dem Lateinischen und heißt "Insel", aber das Wort erinnert auch an die "Isolation". Zwölf Jugendliche, sechs Mädchen und sechs Jungen, haben sich für ein Filmprojekt angemeldet, das irgendwo zwischen "Big Brother" und "Das Dschungelcamp" angesiedelt ist. Drei Wochen lang sollen sie ohne Kontakt zur Außenwelt auf einer einsamen Insel leben. Dabei werden sie von zahlreichen Kameras überwacht und aufgezeichnet. Sie geben sich selbst einen so genannten Inselnamen und dürfen nur drei persönliche Dinge mitnehmen. Es bleibt ihnen überlassen, ob sie sie selbst bleiben oder eine gänzlich andere Rolle spielen wollen. Die Regeln lauten: Keine Drogen, kein Alkohol, keine Gewalt und kein Sex.

Doch nach einem Tag auf der Insel stellen sie fest, dass es einen Teil bei dieser Aktion gibt, der ihnen allen verheimlicht wurde. Sie finden ein Kästchen in ihrer Unterkunft, in dem sich ein Brief befindet. Dort steht die Anleitung für ein Mörderspiel. Jeder zieht einen Umschlag, in dem steht, ob er den Mörder oder ein Opfer spielt. Der Mörder fasst seine "Opfer" am linken Handgelenk und bringt sie dann in ein Versteck, von dem aus sie wieder ans Festland gebracht werden. Sollten sie sich dafür entscheiden, nicht mitspielen zu wollen, würde das Projekt abgebrochen und keine Gage gezahlt.

Zuerst sind alle verärgert, aber natürlich lassen sie sich letztendlich doch darauf ein. Von nun an wird die Stimmung unter den Inselbewohnern immer gereizter. Teilnehmer verschwinden, ohne dass es auch nur den leisesten Hinweis darauf gibt, wer der Mörder sein könnte. Alle beginnen, sich gegenseitig zu misstrauen, man bemüht sich, nur noch in Dreiergruppen unterwegs zu sein. Die Gemüter sind bis zum Zerreißen gespannt und als sich dann ein echtes Verbrechen anbahnt, wird aus dem geplanten Strandurlaub ein Horrortrip.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Vera, der Leser erhält aber zusätzlich kurze Einblicke in die Gedankenwelt einer weiteren Figuren. Nach und nach werden die Informationen immer verwirrender, bis sich am Ende des Buches alles mit einem großen Knall auflöst.

Isabel Abedi ist ein Roman von äußerst fesselnder Atmosphäre gelungen. Die psychologische Dichte hüllt den Leser in einen aus Spannung gewebten Kokon ein, der ihn selbst nach der Lektüre noch einige Zeit gefangen hält. Des Rätsels Lösung ist so gut versteckt, dass man immer wieder von den Wendungen im Buch überrascht ist. Die Protagonistin Vera ist von Anfang an eine in sich verschlossene Person, die nur selten spricht. Somit ist sie ideal für die Rolle der Erzählerin, da man sonst nicht viel über sie erfahren würde. Alle Jugendlichen sind sehr verschieden. Da sind der sanfte Kraftprotz, das seltsame Mädchen mit der Glatze, der asiatische Artist, eine exotische Schönheit aus Afrika und viele mehr. Es ist sowieso schon sehr interessant mitzuverfolgen, wie diese so verschienen Persönlichkeiten miteinander umgehen, als dann aber das Element des Mörderspiel dazu kommt, wird es besonders spannend.

Um der Handlung nicht vorzugreifen, kann man leider gar nichts über den phänomenalen Ausgang des Buches sagen. Er ist extrem gut ausgearbeitet und dem Leser bleibt so manches Mal der Mund vor Staunen offen stehen. "Isola" ist wieder ein rundum gelungener Roman aus der Feder von Isabel Abedi, den zu lesen auf jeden Fall lohnt.

Bine Endruteit



Hardcover | Erschienen: 01. August 2007 | ISBN: 9783401060484 | Preis: 14,95 Euro | 328 Seiten | Sprache: Deutsch

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