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Obwohl die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) durchaus ein fester Bestandteil der westlichen Medizin ist, ist die Wirksamkeit ihrer therapeutischen Verfahren zum Teil noch umstritten. Akupunktur, als Teil der TCM, ist jedoch auch inzwischen gesundheitspolitisch anerkannt und wird von den Krankenkassen bezahlt. Wesentlicher Bestandteil der TCM ist eine ausführliche Diagnostik, die neben einer breiten und detaillierten Anamnese auch die Puls- und Zungendiagnostik umfasst. Für jede Akupunktur im Sinne der TCM ist die Puls- und Zungendiagnostik Voraussetzung. Den "Taschenatlas der Zungendiagnostik" des Hippokrates Verlages kann man bei dabei zu Rate ziehen.
Das Buch ist in zehn Kapitel gegliedert. Nach einer Einleitung wiederholt Kapitel Zwei die Grundlagen der Anatomie und Physiologie der Zunge. Das dritte Kapitel versammelt auf nur einer Seite allgemeine Informationen zur Technik der Zungendiagnostik. Die Systematik der Zungendiagnostik, das heißt Farbe, Form und Konsistenz des Zungenkörpers sowie Farbe, Charakter und Konsistenz des Zungenbelags, wird in Kapitel Vier beschrieben. Mit Kapitel Fünf startet dann der klinisch-therapeutische Teil: Veränderungen des Zungenkörpers und des Zungenbelags werden im Zusammenhang mit therapeutischen Ansätzen besprochen. Mit typischen Zungenveränderungen bei bestimmten Syndromen und mit Verlaufsbeurteilungen mit Hilfe der Zunge beschäftigen sich Kapitel Sechs und Sieben. Im achten Kapitel wird an vierzehn Fallbeispielen, die alle mit der westlichen Diagnose "Kopfschmerzen" von der Schulmedizin ergebnislos behandelt worden sind, die chinesische Zungendiagnostik angewandt und eine individuelle Diagnose erstellt. Kapitel Neun umfasst einen Ausblick in die Forschung zur Zungendiagnostik. Im Anhang findet man ein kurzes Literaturverzeichnis, die fünf Lebensmittelgruppen nach der Fünf-Elemente-Lehre, klassische chinesische Arzneimittelgruppen sowie ein Verzeichnis der chinesischen Heilpflanzen plus der Zuordnung zur entsprechenden Arzneimittelgruppe.
In Kapitel Fünf bis Acht wird auf jeweils einer Doppelseite ein spezifisches Zungenbild besprochen. Dazu gehören ein Foto plus dessen Beschreibung und zusätzlich Therapiehinweise, die die Akupunktur-Foramina, die Chinesische Phytotherapie (Rezeptur) und die Diätetik umfassen.
Die Fotos helfen, die Veränderungen der "normalen" Zunge, sei es die Größe, die Farbe oder der Belag, zu veranschaulichen. Da alle Fotos oben rechts abgebildet sind, ist es leicht, dass Buch nach einer bestimmten Auffälligkeit zu durchsuchen. Die Beschreibung der Zunge und die Beschreibung ihrer Abweichung von der "normalen" Zunge ist kurz und knapp. Es werden auch mögliche Syndrome angegeben, die den Ausgangspunkt für die zusätzlich aufgeführten Therapiehinweise sind. Die im Anhang aufgeführten zusätzlichen Informationen, zum Beispiel zu den Lebensmittelgruppen, sind dabei eine weitere Hilfe.
Die Einführung und der anatomische Teil sind eventuell etwas lang geraten, da insbesondere anatomische Kenntnisse vorausgesetzt werden können und außerdem im weiteren Verlauf des Buches auf die Anatomie der Zunge kein Bezug genommen wird.
Der Taschenatlas dient nicht allein der Zungendiagnostik, sondern liefert auch wertvolle Hinweise für die Therapie. Er ist ein kompaktes und hilfreiches Nachschlagewerk, für alle, die die Zungendiagnostik der Traditionellen Chinesischen Medizin in den Diagnostikprozess einbinden wollen.