Die Figur des Schriftstellers und Privatdetektivs Paul Temple wurde von Francis Durbridge in den 1930er Jahren als Protagonist einer von der BBC bis Ende der 1960er Jahre produzierten Radio-Hörspiel-Reihe erfunden, die später auch von verschiedenen deutschen Rundfunksendern adaptiert wurde. "Paul Temple Intervenes" ist eines der frühen "Paul Temple"-Hörspiele aus dem Jahr 1942 und bislang lediglich auf Englisch erhältlich.

Acht Morde, acht Tatorte, acht Leichen - doch kein Täter. Scotland Yard steht vor einem scheinbar unlösbaren Rätsel. Nur einen Hinweis auf die Identität des Mörders gibt es: Botschaften mit der Unterschrift "The Marquis". Doch wer verbirgt sich hinter diesem Pseudonym? Schließlich wendet sich die Polizei an Paul Temple, der dem Yard schon in so manchem Fall zur Seite stand. Und auch dieses Mal beweist er Geschick und Intelligenz und hat schnell einen Verdächtigen im Visier, die sich hinter der Unterschrift "The Marquis" verbergen könnte. Ganz sicher ist er sich über seine Theorie jedoch nicht, und so stellt er gemeinsam mit seiner Frau Steve und unterstützt von Scotland Yard weitere Ermittlungen an. Eines zumindest wird immer deutlicher: "The Marquis" scheint mitten unter den Leuten zu sein, die als Ermittler oder vermeintliche Opfer mit dem Fall zu tun haben. Paul Temple ist allen anderen einen Schritt voraus und sieht seinen Verdacht mittlerweile bestätigt. Auf einer abendlichen Zusammenkunft in seinem Haus lässt er die Bombe schließlich platzen ...

In acht Episoden wurde "Paul Temple Intervenes" 1942 von der BBC ausgestrahlt, und diese Einteilung wurde auch für die vorliegende CD-Veröffentlichung des Hörverlags nicht verändert. So endet das Hörspiel sieben Mal für kurze Zeit mit einen Cliffhanger, um dann mit dem Intro der nächsten Folge und einer kurzen Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse fortgeführt zu werden. Doch dass diese Wiederholungen für die CD-Veröffentlichung nicht herausgeschnitten wurden, stört nicht im Geringsten; im Gegenteil: Ansage und Titelmusik sind so hervorragend, dass man sie sich gerne öfter anhört, erinnern sie doch zudem sehr stimmig an den Ursprung von "Paul Temple".
Doch während sich "Paul Temple Intervenes" inhaltlich spannend sowie aufgrund zahlreicher Schauplatzwechsel auch sehr abwechslungsreich zeigt und Musik- und Geräuscheinspielungen zur Atmosphäre der Produktion beitragen, kann diese in technischer Qualität kaum überzeugen. 65 Jahre ist "Paul Temple Intervenes" mittlerweile alt, und das merkt - beziehungsweise hört - man: Die akustische Qualität ist miserabel und durch permanentes Rauschen geprägt. Dass das für ein Hörspiel aus dem Jahr 1942 normal ist, kann der Hörer nachvollziehen, warum für die vorliegende CD-Veröffentlichung keine Überarbeitung vorgenommen wurde, hingegen nicht. Und wenn doch digital nachbearbeitet wurde, so merkt man davon zumindest nichts.

Fazit:
"Paul Temple Intervenes" ist ein spannendes und abwechslungsreiches Kriminalhörspiel, das man allerdings gerne in besserer Qualität genossen hätte. So muss sich der Hörer stellenweise schon sehr konzentrieren, um die Stimmen der Sprecher aus den rauschenden Nebengeräuschen herausfiltern zu können.