Geister in New York? Eine unselige Voraussage für den Silvesterabend? Das sollte eigentlich für eine nette Gruselgeschichte reichen. Allerdings hat "Séance - Nachrichten aus dem Jenseits" ziemlich eindeutig das Genre verpasst. Eine Gesellschaftskomödie, na ja, auch nicht wirklich, ein Film in der New Yorker Gesellschaft ist dabei herausgekommen, und die Probleme von drei Paaren sind das eigentliche Thema.

Katherine und ihr deutlich jüngerer Freund Rick schmeißen eine kleine Halloweenparty. Mit dabei sind Marta und ihr Freund Sam - Katherines Mieter - und Sandra und Paul, die neuen Nachbarn. Rick hat sich überlegt, dass es doch ganz witzig wäre, Arnita einzuladen, eine ehemalige Mitschülerin Katherines, die einen Laden hat, in dem sie Menschen aus der Hand liest oder die Karten legt.
Arnita ist nicht wenig überrascht, als sie in Katherines Haus Edward begegnet, dem Hausgeist und Urgroßvater Katherines. Seit Kurzem gibt es mit Mae sogar noch einen zweiten Geist im Hause, sie ist bei Paul und Sandra ausgezogen, als die anfingen zu renovieren.
Von der Anwesenheit der Geister abgelenkt, kommt Arnita in Schwierigkeiten, die Feiergemeinde macht sich über sie lustig und so kommt es, wie es kommen muss, sie prophezeit den drei Paaren, dass eines sich bis Silvester trennen wird.
Da sich Prophezeiungen gerne erfüllen, nur weil sie gehört wurden, gibt es prompt Probleme bei allen Paaren. Katherine denkt, dass Sandra sich Rick schnappen will, die ist mit Paul unzufrieden, und Marta trennt sich von Sam, weil sie ein kleines Geheimnis hat, was plötzlich wieder in ihr Leben tritt.

Die Besetzung dieses 2000 gedrehten Films liest sich durchaus hochkarätig. William Hurt, Cindy Crawford oder Eric Stoltz sind wirklich nicht zu verachten. Aber der Film, in dem sie mitspielen, irgendwie schon. Was für ein langweiliger Quark. Vorhersehbare Konflikte, Geplänkel unter den Geistern, Klischees über Klischees, da gibt es nichts, was interessant oder witzig wäre, kein echtes Gefühl, sondern nur die pure Oberflächlichkeit. Das ist eine schlechte Fernsehserie auf Filmformat. Die Schauspieler reißen ihren Stiefel herunter, machen ihren Job, haben aber keine besonders guten Momente.

Da wundert es nicht besonders, dass bisher von diesem sieben Jahre alten Film bei uns noch nichts zu hören oder sehen war. Nur schade, dass man ihn bei Epix ausgegraben hat. Da sollte man doch besser weiterhin nach Frankreich oder Skandinavien schauen, wenn man unbekannte Filme auf DVD brennt, da wird selten eine so gediegene Langeweile serviert.
Nein, hier funktioniert nicht viel. Wer Kitsch mag und dabei vollständig das Gehirn abschalten kann, der wird vielleicht ein bisschen Spaß daran haben, aber wahrscheinlich eher an der Belanglosigkeit verzweifeln.