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Dr. Cherijo Grey Veil ist eine herausragende Chirurgin. Doch sie ist es leid, sich ständig von ihrem Vater vorhalten zu lassen, was sie zu tun oder zu lassen hat. Ihre Schule, ihr Studium, alles hat er für sie entschieden. Selbst ihre Praxis hat er eingerichtet und passende Arzthelferinnen ausgewählt. Nun reicht es ihr, schließlich ist sie schon längst erwachsen und es ist Zeit, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Auch die Geheimnisse ihres Vaters, die sie kurz vor Abreise erfahren hat, haben dazu geführt, dass sie sich in ihrem Entschluss bestätigt wird. So reist sie ohne Wissen ihres Vaters an den Rand der Galaxis.
Kevarzangia Zwei ist nicht gerade der Traum eines brillanten Wissenschaftlers. Die Bezahlung ist schlecht in der Kolonie, die Zustände chaotisch und es fehlt sowohl an Personal, als auch an medizinischen Geräten. Schon bald merkt Cherijo Grey Veil, dass es schwer ist, sich hier einzufügen. Obwohl sie eine deutliche Erleichterung und Hilfe darstellt, betrachtet sie ihr Chef mit kühler Missachtung. Auch ihr Kollege Rogan hat es auf sie abgesehen. Ihn stört der Fleiß, mit dem die Ärztin, an die Arbeit herangeht und so wälzt er mit der Zeit immer häufiger seine unliebsamen Fälle auf sie ab.
Das wirklich schwierige an der Situation ist, dass die meisten der Patienten keine Menschen sind. Anfangs fällt es Cherijo schwer überhaupt herauszufinden, was ihren Patienten fehlt. Doch nach nächtelangem Studium in der Datenbank, bewältigt sie dieses Problem dank ihrer Intelligenz ebenfalls. Dem Ärzteteam mangelt es an fast allem, doch irgendwie schaffen sie es jedes Mal, die Patienten mehr oder weniger zu behandeln.
Auf der Kolonie herrschen sämtlich andere Zustände als auf der Erde. Die Tauschergilde ist ein allgegenwärtiges Übel und schon ein unbedachter Wunsch sorgt dafür, dass das eigene Inventar begutachtet und geschätzt wird. Der Rat sorgt in solchen Fällen dafür, dass solche Missverständnisse geregelt werden. Doch auch er ist machtlos, als sich plötzlich auf der Kolonie eine Seuche ausbreitet und die Zivilisten zu einem wütenden Mob werden lassen. Dr. Grey Veil steht vor einem Rätsel, da bei allen erkrankten Patienten keinerlei Anzeichen eines Krankheitserregers zu finden sind. Fieberhaft arbeiten sie und die anderen Ärzte an einem Impfstoff oder einer Behandlungsmöglichkeit, während um sie herum Kolonisten wie die Fliegen sterben.
"Die Seuche" ist der erste Teil aus der Reihe Star Doc. Mit seinem packenden Erzählstil, legt er absolut neue Maßstäbe an. Das Ganze liest sich wie eine Mischung aus Star Trek und Emergency Room. Hier handelt es sich nicht nur um ein geplagtes Ärzteteam, das fieberhaft Leben retten möchte, sondern der Aspekt des Alls wandelt dieses noch in ein vollkommen anderes Licht. Mit der Ärztin Cherijo Grey Veil besitzt diese Reihe eine charakterstarke und tiefgründige Hauptfigur, deren beruflicher Ehrgeiz und menschliches Mitgefühl sofort die Sympathie des Lesers einfängt. Ärztliche Themen werden ebenso wie zwischenmenschliche Beziehungen und außerirdische Probleme behandelt.
Hier wird eine dichte und packende Geschichte um eine intelligente Ärztin gesponnen, die im Schatten ihres mächtigen Vaters steht, ein dunkles Geheimnis verbirgt und sich zudem in widrigen Verhältnissen durchsetzen muss. Der Roman ist eine mitreißende Geschichte mit Spannung, Gefühl und dem Hauch von Exotik, den der Weltraum ihr verleiht.
Sehr hilfreich ist das medizinische Glossar am Ende des Buches, in dem die verwendeten medizinischen Fachbegriffe ausführlich erklärt werden.
Ein klasse Science-Fictionbuch, für alle Liebhaber dieses Genres und Zuschauer von Ärzteserien.