Franziskus wird 1182 in Assisi geboren. Seine Eltern sind reiche Kaufleute und so kann Franziskus seine Jugend völlig unbeschwert verbringen. Er ist fröhlich und zu allen Mitmenschen freundlich. Er ist hilfsbereit und versucht, jedem Menschen offen entgegenzutreten. Doch er ist mit seinem Leben auch unzufrieden.
Eines Tages beschließt Franziskus in die Welt hinaus zu ziehen. Er will ein ganz besonderes Leben führen. Sein Vater gibt ihm ein Pferd und eine Rüstung und der junge Mann zieht als Ritter durch Italien.
Doch erst als er eines Tages einem Aussätzigen begegnet, den zu berühren sich jeder andere Mensch niemals trauen würde, beugt er sich hinab und küsst ihn. Eine tiefe Glückseligkeit durchströmt daraufhin Franziskus und er ahnt, dass er seine Bestimmung gefunden hat. In der folgenden Nacht hat Franziskus einen Traum. Jesus bittet ihn ein Ritter Christi zu werden.
Am nächsten Morgen verschenkt Franziskus sein Pferd und seine Rüstung und beginnt in völliger Armut Jesu Bitte zu erfüllen. Sein Vater sperrt ihn daraufhin zwar in den Keller und hofft darauf, dass sein Sohn wieder zur Vernunft kommen wird, doch der Weg des Franziskus ist vorgezeichnet und er folgt ihm unerschütterlich.

Die Autorin Jutta Koslowski weiß, wovon sie spricht. Sie studierte Sozialpädagogik, katholische, evangelische und orthodoxe Theologie und promovierte im Fach ökumenische Theologie. Sie war zeitweise in einem Kloster der Franziskanerinnen und wurde in Assisi in die katholische Kirche aufgenommen.

Voller Wärme und tief durchdrungen von dem Glauben an den heiligen Franziskus und seine Botschaft, setzt sie dessen Werdegang in eine Geschichte für die Kleinsten um. Für Kinder ab sechs Jahren (die auf dem Umschlag angegebenen "ab vier Jahre" scheint etwas niedrig gegriffen) ist die Abfolge kleiner Geschehnisse und anekdotenhaft wirkender Episoden aus dem Leben des Franz von Assisi ein Quell der Freude und vermittelt ein lebendiges, liebevolles Bild dieses "Einfachsten" aller Heiligen.
Doch neben dem leicht verständlichen Text, der Kindern wie Erwachsenen auf sinnvolle, unprätentiöse Art und Weise das Leben des Gründers der Franziskaner nahe bringt, sind es die Bilder von Claudia Brandt, die faszinieren.
Bereits das Titelbild gibt einen guten Eindruck der wunderschönen Zeichnungen wieder. Sie sind ebenso einfach wie schön. Federleicht wirken die zarten Pinselstriche, die den Text harmonisch und wirkungsvoll begleiten. Sie nehmen den Betrachter nachhaltig gefangen und sorgen dafür, dass man jede einzelne Geschichte lange im inneren Auge behält und sich damit beschäftigt. Sie vermitteln die Einfachheit des Franziskus, die Freundlichkeit seines Wesens und die Einfachheit seiner Botschaft auf das Perfekteste.

Selten haben Illustrationen in einem christlichen Buch auch den atheistischen oder wenig an der Geschichte eines Heiligen interessierte Personen ermöglicht, derart mit den Intentionen der Autoren zu verschmelzen. Man muss diesen Franziskus, seine Botschaft und seinen Lebensgang einfach bewundern, wenn man diese Bilder betrachtet und den einfachen, schlichten Text dabei hört oder vorliest.