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 Space Dealer


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


Echtzeitstrategiespiele sind am Computer schon ein alter Hut, aber immer noch gerne gesehen, Space Dealer ist ein solches Spiel für den Tisch, das Brett ist auf jeden Fall ohne weitere technischen Hilfsmittel zu spielen. Da wir es gewohnt sind, am Brett in Runden zu spielen scheint das unmöglich, aber Tobias Stapelfeldt hat dieses Kunststück geschafft und ein cleveres Spiel ersonnen.

Drei bis vier Spieler übernehmen raumfahrtbetreibende Völker, die verschiedene Güter produzieren und mit ihren Raumschiffen durch die Galaxie transportieren. Produktion und Raumfahrt funktionieren allerdings nur, wenn eine Sanduhr an einer Stelle eingesetzt wird, die quasi die Arbeitskraft symbolisiert. So baut man seine Raumstation aus, schürft nach farbigen Holzkuben, die die Rohstoffe symbolisieren und bringt sie auf andere Planeten, um dort Aufträge zu erfüllen.
Neben den hölzernen Rohstoffen gibt es noch jede Menge Puzzleteile, mit denen man den Weltenring bauen kann und einiges an Karten, die Raumstation und sonstige Errungenschaften darstellen. Dazu kommen jede Menge Sanduhren, jeder Spieler bekommt schließlich zwei und spielt man nach den fortgeschrittenen Regeln kann man noch eine weitere Kraftmaschine hinzubekommen.
Nach den fortgeschrittenen Regeln kann man dann auch gegnerische Sanduhren lahm legen und auch auf neutralen Planeten Aufträge erledigen, was mehr Interaktion bringt und auch ein bisschen mehr Taktieren erfordert.
Kauft man ein zweites identisches Spiel hinzu, so erweitert sich das Spiel auf bis zu acht Spieler, dann reicht es auch für eine richtig große Runde.
Aber egal wie viele Spieler, auf jeden Fall ist das Spiel nach einer halben Stunde vorbei, das ist festgelegt.

Das Spielprinzip, das sich aus der Anleitung noch gar nicht so schnell erschließen lässt, ist durch eine clevere Idee schnell zu verstehen. Es gibt ein - zugegeben etwas amateurhaftes - Video, dass auf einer beiliegenden CD-ROM zu finden ist. Der Autor erklärt selbst, wie sein Spiel funktioniert, praktische Sache. Auf der CD ist zusätzlich noch ein dreißigminütiges Musikstück, das den Spielverlauf mit viel Stimmung unterlegt. Auch eine sehr gute Idee.

Das Spiel ist gut ausbalanciert, für die Grundregeln sogar ein bisschen zu sehr, da es sehr schwierig ist, einen ernsthaften Vorsprung zu bekommen. Dazu kommt eine gute Ausstattung, alles im klassischen SF-Stil gehalten, nur die Raumschiffe sind ein bisschen wacklig. Ein originelles Spiel für Zwischendurch - für Zwischendurch vor allem, weil die Zeit immer überschaubar und sogar immer gleich ist - mit sehr vielen guten Ideen, allerdings würden Vielspieler sich noch ein bisschen mehr Komplexität wünschen. Aber diese guten Ideen sind wirklich mal etwas anderes, ein Effekt, der sich aber auch schnell durch häufiges Spielen abnutzen kann.

Holger Hennig



Brettspiel | Erschienen: 01. November 2006 | Preis: 32 Euro

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