Erwachsene werden sich ihres Körpers meistens erst bewusst, wenn etwas mit ihm nicht in Ordnung ist. Kinder hingegen erfahren ihren Körper intensiver, weil er stetigen Veränderungen unterliegt. Daher stellen Kinder auch viele Fragen rund um den Körper und seine Funktionen.
Heute scheint es wichtiger denn je, Kinder für ihren Körper zu sensibilisieren, denn Statistiken - oder auch der Blick auf eine ganz normale Schulklasse beim Sportunterricht - verraten, wie erschreckend hoch der Anteil übergewichtiger und in der Grobmotorik zurückgebliebener Kinder geworden ist. Die Folgen für viele Betroffene sind bekannt.
Dieses Spiel, in Verbindung mit der Fernsehsendung "Galileo" entstanden, gibt Kindern viele Informationen über Aufbau und Funktionen des Körpers, Möglichkeiten zum eigenständigen, natürlich gefahrlosen, Experimentieren und klare Hinweise darauf, wie sie sich gesund ernähren und beim Sport nicht nur Spaß haben, sondern auch Energie ("Kalorien") abbauen können.
Ganz von selbst greifen Kinder nach dem Öffnen der Verpackung erst einmal zu dem aufklappbaren Kunststofftorso und untersuchen die herausnehmbaren Organe im menschlichen Rumpf, deren Anordnung und Aussehen aus dem Modell sehr gut hervorgehen. Die anderen Zubehörteile des Spiels erschließen sich optimal anhand des detaillierten Begleithefts, das in die ausführlichen Kapitel "Knochengerüst", "Muskeln und Sport", "Gehirn, Nerven und Sinnesorgane", "Luftwege und Kreislauf" sowie "Ernährung und Verdauung" und einen kürzeren Abschnitt über Vererbung eingeteilt ist.
Außer dem Rumpfmodell, einschließlich einer dazugehörigen Bildtafel, und dem Begleitheft enthält das Spiel Transparentfolien mit schematischen Abbildungen zu den genannten Themen, Drehscheiben zu den Themen "Genetische Erbanlagen" und "Energie und Ernährung" sowie Materialien für Experimente.

Das reich illustrierte Heft erläutert zielgruppengerecht und anschaulich, wie die verschiedenen Bestandteile des Körpers zum Teil einzeln, meistens jedoch im Verbund aussehen, wozu sie dienen und wie die einzelnen körperlichen Aktivitäten ablaufen. An den entsprechenden Stellen wird auf die Abbildungen auf den Transparentfolien verwiesen.
Die vielen eingebundenen Experimente sind völlig harmlos und ermöglichen den Kindern ein intensiveres und unmittelbares Körperverständnis, zum Beispiel anhand von Bewegungen, die kurzzeitig nicht steuerbare Kontraktionen der Armmuskeln hervorrufen. Mittels ihres Gewichts, des beim Treppensteigen überwundenen Höhenunterschieds und der dazu aufgewendeten Zeit können Kinder ganz einfach ihre körperliche Leistung in Watt berechnen. Natürlich gibt es auch spannende Experimente zu den Sinnen, zum Beispiel zum Geschmackssinn. Aber ebenso spielt die Theorie eine wichtige Rolle. Auf nur wenigen Seiten werden etwa die Funktionen der Gehirnareale und des autonomen Nervensystems leicht verständlich erläutert.
Die beiden Drehscheiben laden die Kinder zu eigenständigen Beobachtungen beziehungsweise zu einer Überprüfung ihrer Lebensweise aus gesundheitlicher Sicht ein. Anhand der Genetik-Drehschreibe können sie die Kombination verschiedener leicht feststellbarer Erbanlagen bei sich selbst und bei engen Verwandten beobachten und somit Vererbungsmechanismen verfolgen. Die Drehscheibe "Energie und Ernährung" (eigentlich handelt es sich um zwei nebeneinander angebrachte einzelne Drehscheiben) zeigt auf, wie viele (Kilo-) Kalorien verschiedene bei Kindern beliebte Mahlzeiten und Snacks enthalten, zum Beispiel eine kleine Pizza, eine Tüte Chips, eine Scheibe Brot mit Butter und Marmelade oder eine Banane, die andere legt dar, wie viele (Kilo-) Kalorien während einer Stunde Training bei verschiedenen Sportarten verbraucht werden, auf Kinder von rund zehn Jahren bezogen. Daraus wird sehr leicht ersichtlich, warum Chips sich bei wenig Bewegung als wahres "Hüftgold" erweisen, und auch grundsätzlich wenig ernährungsbewusste Kinder werden zumindest vorübergehend nachdenklich, wenn sie herausfinden, dass zwei Stück Schokolade einer Stunde Fußball entsprechen.
Toll gestaltete, robuste Lernmaterialien und die richtige Mischung aus Theorie und Praxis machen dieses Spiel, das vom Konzept her auch als Experimentierkasten bezeichnet werden könnte, zu einer vielseitigen und spannenden Möglichkeit, sich mit dem eigenen Körper zu befassen und bewusst mit ihm umzugehen.