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Astrophysik ist kein Bereich der Wissenschaft, der sich in einigen Tagen begreifen lässt. Dabei liegt dies nicht an hoch komplizierten Rechnungen oder einem ultimativ hohen IQ, der vonnöten wäre. Nein, es liegt eher daran, dass die Ausmaße, also die zeitliche und räumliche Spanne des Universums, das menschliche Gehirn schier überfordern. Dennoch besitzt der Sternenhimmel eine ungeheure Faszination, der sich wenige entziehen können. Aus diesem Grund hat der Astrophysiker Günther Hasinger ein Buch geschrieben, das auch Laien die Grundlagen des Universums verständlich machen soll. Gemeinsam mit ihm entdeckt der Leser "Das Schicksal des Universums".
Doch bevor der Leser in die großen Weiten des Alls eintaucht, führt ihn der Weg zur Erforschung der Anfänge des Universums in den Bereich der allerkleinsten Teilchen. Hier erfahren wir mehr über das Chaos am Anfang, die Theorie über die Dunkle Materie, Gravitationslinsen, Rotationskurven und die Teilchen, aus denen wir alle bestehen und die teilweise noch pure Theorie sind. Dann endlich passiert der Urknall, den der Leser in all seinen erforschten Facetten mitverfolgen kann. Bildung der ersten Teilchen und der Einfang der Elektronen sind der Grundstein für die Entstehung immer komplexerer Elemente bis zur Bildung eines Planeten, auf dem Leben möglich ist.
Nun öffnet sich der Horizont und der Leser macht eine kleine Reise zu den Galaxien, die voneinander weg und teilweise auch aufeinander zu driften. Wir lesen von Killer-Asteroiden und anderen Wanderern am Himmel. Durch hochauflösende Instrumente kann der Mensch auch die Geburt der Sterne nachvollziehen und Riesensterne bei ihrer Entstehung und ihrem Vergehen beobachten. Ebenso berichtet der Autor über die physikalischen Voraussetzungen für Rote Riesen, Weiße Zwerge, Supernovaexplosionen und andere Lichtblitze, die von kosmischen Vorgängen berichten.
Ein besonders großes Kapitel ist den mysteriösen Schwarzen Löchern gewidmet, die lange Zeit als pure Fiktion galten. Doch nun scheint es, als gäbe es sie in jeder Galaxie. Hierbei geht der Autor speziell auf die Messung der Röntgenstrahlung ein, die zur Aufklärung dieser Phänomene einen großen Teil beigetragen hat. Damit aus den vielen Einzelheiten auch ein Bild entsteht, begleitet der Autor den Leser dann noch einmal auf einer geführten Reise von den Anfängen des Universums bis zu seinem möglichen Ende und untermalt dies mit anschaulichen Bildern.
"Das Schicksal des Universums" ist ein sehr gut beschriebenes und gestaltetes Buch für alle Leser, die mehr über die Sterne und das All erfahren möchten. Da der Autor alle physikalischen Grundlagenrechnungen außen vor lässt, ergibt sich durch die bildhafte Sprache und die mitreißende Erzählung ein faszinierendes und vor allen Dingen leicht verständliches Sachbuch über den momentanen Stand der Astrophysik. Besonders interessant sind auch die vielen Ausführungen über noch im Bau befindliche Messsysteme, die weitere Informationen liefern werden, womit der Autor darauf hinweist, dass dieses Feld der Wissenschaft noch lange nicht die letzte Erkenntnis besitzt.
Ein interessantes und leicht lesbares Buch über Astrophysik, an dem auch Nichtphysiker viel Freude haben.