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Mit den Hörspielen "Gregor und die graue Prophezeiung" und "Gregor und der Schlüssel zur Macht" nahm die Reihe um den Überländer Gregor ihren Anfang. Nun erschien im Februar 2007 die Fortsetzung der insgesamt fünfteiligen Fantasy-Chronik: "Gregor und der Spiegel der Wahrheit". Wie seine beiden Vorgänger zeigt sich auch diese Hörspieladaption im Gewand einer leicht gekürzten szenischen Lesung.
Eine ganze Weile schon hat der Junge Gregor nichts mehr von seinen Freunden im Unterland gehört. Doch dann ereilt ihn eines Tages eine schreckliche Nachricht: Im Unterland ist die Pest ausgebrochen! Verzweifelt suchen die Bewohner dieser Welt unterhalb der Erdoberfläche nach einem Heilmittel für die um sich greifende, tödliche Krankheit, aber um die in einer Prophezeiung beschriebene Sternschatten-Pflanze zu finden, brauchen sie dringend die Hilfe von Gregor und seiner kleinen Schwester Boots. Doch für Gregors Mutter kommt eine Rückkehr ihrer Kinder in das von gefährlichen Ungetümen bevölkerte Unterland gar nicht in Frage. Als Ripred, ein Vertreter der übergroßen Ratten des Unterlandes, ihr keine andere Wahl lässt, entschließt sie sich, Gregor und Boots zumindest zu begleiten. Und dann geschieht das, vor dem sich Gregor am meisten gefürchtet hat: Seine Mutter steckt sich mit der Pest an und wird unter Quarantäne gestellt. Scheitert nun seine - Gregors - Suche nach dem Sternschatten, so ist auch seine Mutter verloren. Gemeinsam mit einer Expedition tapferer Unterländer bricht Gregor also auf in die Tiefen des unterländischen Dschungels, in dem Fleisch fressende Pflanzen noch die geringste Bedrohung darstellen ...
Wer "Gregor und die graue Prophezeiung" und "Gregor und der Schlüssel zur Macht" bereits gehört (oder gelesen) hat - und das sei an dieser Stelle empfohlen, wenn man sich für das vorliegende dritte Abenteuer um Gregor den Überländer interessiert -, kennt das Muster bereits, nach dem Suzanne Collins die Romane ihrer im amerikanischen Original sogenannten "Underland Chronicles" aufbaut: riesige Ratten, Kakerlaken und Fledermäuse, eine Waschküche mit einem Schacht, der direkt ins Unterland führt, und eine Prophezeiung, die die unbedingte Anwesenheit des Überländers und seiner Schwester erfordert. Leider alles nicht sonderlich einfallsreich, zumindest wenn man es bereits zum dritten Mal hört. Besser wird es dann jedoch mit Fortschreiten der Geschichte - die Expedition in den Dschungel gestaltet sich spannend und abwechslungsreich und entbehrt nicht einiger dramatischer Höhepunkte. Das darauf folgende Ende kommt dann zwar sehr überraschend, hinterlässt aber auch ein eigentümlich unbefriedigendes Gefühl bei seinem Hörer, da es alles Vorangegangene mehr oder weniger überflüssig macht - mehr soll aus Gründen der Spannung an dieser Stelle jedoch nicht gesagt werden.
"Gregor und der Spiegel der Wahrheit" - die Bedeutung dieses deutschen Titels bleibt auch nach dem Hören noch ein wenig schleierhaft - wurde als szenische Lesung adaptiert, was bedeutet, dass Matthias Haase als Erzähler immer wieder berichtende Passagen aus der Romanvorlage liest und die Dialoge dann von anderen Schauspieler inszeniert werden. Diese Mischung kann auch dieses Mal wieder gefallen, obwohl sie stellenweise doch ein wenig gestelzt und unnatürlich wirkt.
Fazit:
Anfang und Ende von "Gregor und der Spiegel der Wahrheit" gestalten sich eher unbefriedigend, der Mittelteil der szenischen Lesung ist jedoch besonders für jüngere Hörer spannend und abenteuerlich. Auch die Inszenierung der Hörspieladaption gefällt bis auf wenige Stellen gut.