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Die insektenartige Alien-Rasse der Tyraniden befindent sich auf einen Kriegszug durch das All. Auf ihren Weg hinterlassen sie tote und zerstöre Welten. Diese Spur ist lang und breit. Bei ihrem Raubzug kommen sie auch in die Reichweite des Planeten Tarsis Ultra. Dieser Planet stellt für den Space Marine Orden der Ultramarines etwas Besonderes dar. Sie sind mit ihm, durch historische Ereignisse verbunden und der Planet muss bewahrt bleiben. Unter dem Befehl von Hauptmann Uriel Ventris eilen eine Kompanie Ultramarines Tarsis Ultra zu Hilfe. Doch Uriel und seinen Leuten wird viel abverlangt. Einmal müssen sie sich einer riesigen Tyraniden-Übermacht stellen, zum anderen müssen sie mit den barbarischen Sitten und Gebräuchen ihrer Schlachtenbrüder der Mortificators zurechtkommen. Als wenn dieses noch nicht genug wäre, mischen sich auch noch Vertreter der Inquisition und auf Tarsis Ultra heimische Machthaber ein. Die Verbündeten sind einander auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Im zweiten deutschen "Warhammer 40000"-Roman von Graham McNeill trifft der Leser erneut auf Uriel Ventris, welchen man schon in
"Nachtjäger" kennen lernen durfte. Diesmal liegt es an Ventris einen gesamten Planeten vor dem Untergang zu bewahren. Dabei muss er neben den externen, auch interne Probleme lösen und sich im Kompetenzgerangel behaupten. Die Persönlichkeit des Space Marine wird weiter ausgebaut. Uriel zeigt sich dabei eindeutig mehr Qualitäten als Krieger, denn als Diplomat. Probleme werden nach militärischen Gesichtspunkten gelöst. Uriel wird mit Macken und Schwächen dargestellt, was ihn etwas sympathisch macht, vor allem, wenn man bedenkt, wie perfekt doch eigentlich Space Marines sein sollten.
Auch den anderen Personen verleiht der Autor soviel Persönlichkeit wie nur möglich. So ist die Gesichte in mehrere Stränge aufgeteilt. Zum einem gibt es natürlich den Hauptstrang um Uriel, gefolgt von mehreren kleinen Fäden. So gibt es mehrere Erzählfäden auf Tarsis Ultra, welche sich mit einem machtsüchtigen Großindustriellen, einer gewalttätigen Jugendbande, den Verteidigern von Tarsis Ultra, der Schlachtschiffe der Raumflotte und einer leitenden Krankenschwester in einem Militär-Lazarett. Diese Stränge werden größtenteils zu einem zusammengefügt, ein Teil löst sich aber schon vorher auf.
Im Mittelpunkt steht aber der Kampf gegen die Tyraniden. Diese insektenartigen Wesen sind uralt, anpassungsfähig und lebensvernichtend. Gesteuert von gigantischen Schwarmschiffen mit einem Schwarmbewusstsein ist der Kampf gegen sie äußerst schwer. Um eine Vorstellung von der Größe der Bedrohung zu bekommen wird der Kampf abwechselnd auf dem Planeten und dem All geschildert. Hinzu kommen die großen und kleinen Probleme bei solchen Einsätzen: Bestechung, Kompetenzstreitigkeiten und Versorgungsengpässe. Alles dies gilt zu lösen.
Im Gegensatz zu
"Nachtjäger" ist die Geschichte deutlich schwächer, was Handlung und Spannung angeht. Zwar findet hier eine detailgetreue Erzählweise Anwendung, doch dies kann mit der Zeit auch etwas langweilen. Auch ist die Vorstellung eines Space Marine mit seiner vollen Rüstung im Umgang mit normalen Soldaten befremdlich. Was allerdings gut gelöst wurde ist die Einflechtung von Hintergründen zu dem Orden der Ultramarines. Auch sind hier Informationen verarbeitet worden, welche dem Strategiespiel
"Kampf um Macragge" zugrunde liegen. Damit wird die Brücke zwischen dem ursprünglichen Strategiespiel "Warhammer 40000" und den Romanen erneut geschlagen. Ein weiter Pluspunkt ist die plastische Beschreibung der Kämpfe zwischen Tyraniden und den Verteidigern.
Was hingegen etwas fehlt ist der leicht eingestreute Humor, wie bei den Romane über GauntÂ’s Geister.
Fazit:
Ein leicht zu lesender Roman aus dem "Warhammer 40000"-Universum. Für Fans von Uriel Ventris ein Muss, wenn auch leider eine schwächere Fortsetzung des ersten Romans.