Um Mitternacht am 20. April 2057 stürzen in mehreren Megakonzernen die gesamten Computersysteme ab. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um einen erpresserischen Akt handelt. Die Forderung lautet: Bis zum 2. Mai haben Gelder in Milliardenhöhe zu fließen, sonst werden die Daten restlos zerstört. Als Visitenkarte der Erpresser dient eine geheimnisvolle Frauengestalt vor dem Turiner Leichentuch.
Das drohende Desaster soll der exzentrische Decker Michael Sutherland abwenden.
Mit seinen Freunden Gerraint, einem walisischen Adligen und Serrin Shamander, einem Elf, sowie einem Team Shadowrunner sieht sich Sutherland einer mächtigen Intrige gegenüber. Als Gegenspieler fungieren Jesuiten auf Seiten des Vatikans und brutale Konzernkiller.
Doch auf eine Konstante stoßen die Shadowrunner immer wieder: Renaissancegenie Leonardo da Vinci. Dessen Visionen, Pläne und Projekte scheinen in diesem falle eine entscheidende Rolle zu spielen.
Die Jagd nach den Erpressern führt durch ganz Europa und den Nahen Osten.
Die Geschichte ist in einem locker-leichten Erzählstil geschrieben und es macht Freude diese zu verfolgen. Die Charaktere, welche man schon in einigen voran gegangenen "Shadowrun"-Romanen von Carl Sargent und Marc Gascoigne begegnen konnte werden hier weiter ausgebaut. Immer wieder werden die früheren Ereignisse von Gerraint und Serrin eingeflochten. Doch es ist nicht zwingend notwendig, die früheren Romane gelesen zu haben, um der Handlung in diesem Buch folgen zu können. Bei der Charakterbeschreibung merkt man deutlich das Verhältnis der Charaktere zu einander an. Serrin und seine Frau Kristen sind zum Beispiel unterschiedlicher Herkunft. Den kulturellen Unterschied zwischen beiden wird bildhaft beschrieben und man merkt förmlich, dass sich beide lieben, so dass dies kein Hinderungsgrund für ihre Ehe ist. Die Beziehungen zwischen Gerraint und Serrin sind etwas angespannt: Der Handlung und der Charakterentwicklung kommt dies aber sehr entgegen. So sind die gelegentlichen Spitzen sehr schön zu lesen und erheitern teilweise auch.
Sehr gut beschrieben sind neben den Personen auch die Örtlichkeiten und Rätsel, welche zu knacken sind, damit das Runnerteam vorankommt.
Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, in dem an die Grundthematik herangeführt wird. Danach baut sich die Geschichte Stück für Stück gut strukturiert weiter auf. Dies wird bis zum überraschenden Ende beibehalten.
Lediglich wirken die restlichen Runner etwas plakativ und einfach aufgebaut. Das ist in soweit schade, dass es eine deutliches Missverhältnis zu den Hauptcharakteren besteht.
Fazit:
Ein rasante und kurzweilige Geschichte, gepaart mit dem Humor der Autoren machen diesen "Shadowrun"-Roman zu einer lohnenswerte Lektüre.