Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ton | |
Seit 1979 hat sich die Hörspiel-Reihe "Die drei ???" eine Fangemeinde angeeignet, die so groß ist, dass die Popularität des Formats auch nach seiner Einstellung im Jahr 2005 - was seitens der Hörer große Bestürzung hervorrief, zumal dies nicht aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit oder Verkaufszahlen, sondern wegen eines Rechtstreits geschah - nicht nachgelassen hat. Mit "Die drei ??? - Rufmord" liegt die 99. der insgesamt einhundertzwanzig "Drei ???"-Folgen vor.
Ein Auftritt beim Radio! Das sorgt selbst bei den drei Hobby-Detektiven Justus, Peter und Bob für Aufregung. Eingeladen wurden sie von Kevin Anderson, dem neuen Star der Radiosendung "Prime-Time", der die Themen seiner Show durch lockere Sprüche und lustige Witze überaus erfolgreich ergänzt. Doch noch während die Drei ??? im Studio sitzen, wird ein Anrufer durchgestellt, der sich als Mystery vorstellt und einen rätselhaften Spruch aufsagt, der Mr. Anderson deutlich aus der Fassung bringt. Wie sich herausstellt, war dies bereits der zweite Anruf von Mystery - und es soll nicht der letzte bleiben. Doch was auffällig ist: Bei allen drei Anrufen, die ins Studio eingehen, ist eine andere Stimme zu hören. Und Bob ist der einzige, der die Stimme der dritten Anruferin als die der ehemaligen Psychologin Clarissa Franklin wiedererkennt. Die sitzt mittlerweile selbst als Patientin in einer psychiatrischen Anstalt ein, nachdem Justus, Peter und Bob bei einem früheren Fall ihre kriminellen Machenschaften aufgedeckt haben. Doch worauf zielen die Anrufer ab? Hat der gefeierte Radiostar etwa Dreck am Stecken? Was geht in der Irrenanstalt, in die Clarissa Franklin auf ihren eigenen Wunsch hin eingeliefert wurde, vor sich? Die drei Detektive beginnen Nachforschungen anzustellen ...
Anfang 2006 wurden die drei Lieblingsfolgen der Sprecher Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw) und Andreas Fröhlich (Bob Andrews) in Form von Collectors Editions erneut auf den Markt gebracht. Jens Wawrczecks Wahl fiel dabei auf die Folge 76, die den Titel
"Die drei ??? - Stimmen aus dem Nichts" trägt - und genau diese Folge ist es, auf der "Die drei ??? - Rufmord" aufbaut. Natürlich versteht man den vorliegenden Fall auch ohne das Vorwissen von "Die drei ??? - Stimmen aus dem Nichts", doch bleiben dann einige Details (etwa die kriminelle Vergangenheit Clarissa Franklins) im Unklaren, denn auf diese wird in "Die drei ??? - Rufmord" nicht näher eingegangen.
Es ist schon etwas Besonderes, dass zwei Fälle der "Drei ???" - zwischen denen zudem etliche andere Folgen liegen - aufeinander aufbauen, denn das kommt in der beliebten Jugend-Krimi-Reihe nicht häufig vor. Dennoch sorgt dies für eine angenehme Überraschung und Abwechslung, die jedoch durch den inhaltlichen Verlauf ein wenig getrübt werden. Ganz überzeugen kann die Handlung von "Die drei ??? - Rufmord" nämlich nicht, obwohl sie viele interessante und spannende Ansätze bietet und zudem einen gelungenen Spannungsbogen aufrecht erhalten kann. Trotzdem gibt es in dieser Hörspielfolge, die übrigens aus der Feder von André Minninger stammt, auch etliche Elemente, die dem Hörer weniger zusagen, auch wenn das eher dem Bauchgefühl zuzuschreiben ist als dass man es konkret begründen könnte.
An den Leistungen der Interpreten liegt es auf jeden Fall ebenso wenig wie an der Geräusch- und Musikkulisse, auch wenn Gastsprecher Thomas Bug (als Kevin Anderson) mit den Hauptakteuren oder Größen wie Judy Winter und Jürgen Thormann schlichtweg nicht mithalten kann.
Fazit:
"Die drei ??? - Rufmord" setzt die Folge "Die drei ??? - Stimmen aus dem Nichts" fort, erzählt dabei aber einen eigenständigen Kriminalfall, der zwar vor allem inhaltlich einige Schwachstellen aufweist, nichtsdestotrotz aber abwechslungsreiche Unterhaltung garantiert.