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New York - Großstadt und Mythos zugleich. Inmitten dieser Stadt gibt es auch eine Berufsgruppe, die fast nur hier zu finden ist: die Hundeausführer. Eine solche ist auch Nina Shepherd, 35 Jahre alt, geschieden, Single und auf der Suche nach der großen Liebe. Eigentlich ja weniger auf der Suche, sie hat den Mann fürs Leben schon gefunden, er weiß es nur nicht. Er kennt sie nicht einmal, da sie nur morgens seinen Hund Siddharta, genannt Sid, abholt.
Nina ist eine leidenschaftliche Schnüfflerin, sie weiß also alles über Daniel, Sids Herrchen: Er sieht gut aus, ist erfolgreicher Anwalt, als solcher also auch ganz gut betucht, hört gerne Jazzmusik und so weiter. Sie weiß alles.
Mit dem Portier des Hauses hat sie ein heimliches Abkommen: Sie darf mehr Zeit als angebracht in der Wohnung verbringen, er bekommt dafür von ihr Schokonüsse.
Doch eines Tages versagt dieses Abkommen, der Portier warnt sie nicht. Daniel betritt die Wohnung, während Nina in der Badewanne liegt. Sie schafft es noch aus der Wanne und sich anzuziehen, aber trotzdem ist die Situation peinlich genug. Nina stellt nur fest, dass Daniel in natura noch besser aussieht als auf Fotos, dann ist sie schon wieder aus der Wohnung heraus.
Nach dieser Begegnung will sie ihn wieder sehen, ein Glück, das ihr vergönnt ist. Nur leider liegt bei jeder ihrer folgenden Begegnungen einer auf dem Boden, und bis sie sich endlich verabreden, muss noch einiges passieren. Dabei hilft es gar nicht, dass Nina anfängt zu zweifeln, ob Daniel wirklich Daniel ist.
Im Laufe des Buches werden die einzelnen Hunde und ihre Charaktere genaustens vorgestellt, ebenso wie Nina selbst, ihre Freundin Claire und auch ein Junge namens Bono, der mit einer Mutter mit übergroßer Begeisterung für U2 gestraft ist. Jede dieser Personen ist liebevoll ausgearbeitet und man erfährt kleine Macken und Besonderheiten zu jeder. Trotzdem liegt das Hauptaugenmerk natürlich auf Nina und ihrer Beziehung zu Daniel.
Dieser Roman ist wunderbar leicht geschrieben, eine schöne Liebeskomödie, die stets mehr Wert auf lustige Begebenheiten legt als auf kitschige Romantik. Trotzdem ist in diesem Buch nicht alles zum Lachen. Es gibt auch tiefe Seelenschmerz-Abstürze und ein verkorkstes Mutter-Tochter-Verhältnis. Diese Beziehung ist zwar nicht ganz so tragisch, doch beweist es, dass kein Leben eine einzige Komödie sein kann.
Sogar eine kleine Kriminalgeschichte ist eingeführt, die auch mit der Frage verknüpft ist, wer oder was Daniel nun eigentlich ist.
Der Roman ist also nicht nur eine Liebesgeschichte mit komödiantischen Einlagen. Es gibt teilweise sehr lebenserfahrene, kluge, philosophische und traurige Abschnitte, die alle sehr lesenswert sind.
Dieser Roman ist das erste Buch von Leslie Schnur und überzeugt komplett. Es ist die ideale Lektüre für Fans von Liebeskomödien, die nicht nur lachen wollen. Diesen wird es bestimmt viel Spaß bereiten.