In den letzten Jahren war der "One Night Stand? immer mit dem Kürzel der ECW verbunden, der legendären "extremen? Wrestlingliga, die inzwischen als drittes Roster der WWE wieder auferstanden ist. Und auch die Version des Jahres 2007 hat noch eine Verbindung mit der ECW: Alle Matches der Großveranstaltung haben extreme Regeln. Und keines davon gibt es zweimal.

Manchmal erzählen Wrestlingmatches eine ganze Geschichte. Unter diesem Vorzeichen kann man in dem Opener wirklich ein herausragendes Match sehen. Rob Van Dam tritt zu seinem letzten Match an, was allerdings nicht allgemein bekannt war, und er tritt offiziell als Rächer gegen Randy Orton an, der gerade ebenfalls offiziell, also als Teil einer Geschichte, Shawn Michaels in eine Verletzungspause geschickt hat.
Rob Van Dam, kurz RVD, kämpft allerdings mit einer leichten Gehirnerschütterung - natürlich keiner echten -, zeigt dem jüngeren Kollegen aber erst mal, was es heißt, einer der besten Techniker der letzten zwanzig Jahre zu sein. Ein wirklich sehenswertes Match, vor allem aber eine sehr gute Leistung von RVD, der klar erkennbar auch Randy Orton mitzieht. Dieses Match hat übrigens die Klausel, dass man den Gegner auf einer Trage aus einem bestimmten Bereich der Halle fahren muss, so weit muss er also geschwächt werden.

Und dann geht es wirklich um die ECW. Die zwei ECW-Legenden Sandman und Tommy Dreamer haben sich mit dem Ausnahmenachwuchswrestler CM Punk zusammengetan und treten gegen die New Breed an, eine Vereinigung von talentierten jungen Bösewichten. Marcus Cor Von, Matt Striker und der großartige Elijah Burke bilden die New Breed, und alle sechs Wrestler wollen einen Tisch zerbrechen, allerdings mit dem Körper eines Gegners. Das ist nämlich die Gewinnbedingung bei Tablematches. Ist auch ein sehr unterhaltendes Match.

Und wenn nach dem nächsten Match die Veranstaltung abgebrochen worden wäre, es dürfte niemand traurig sein. Die Hardys verteidigen ihren Tag Team-Gürtel gegen das World?s Greatest Tag Team. Beide Teams verstehen was von Leitermatches, die Hardys gelten sogar als Könige dieser Matches, und dementsprechend gibt es hier spektakulärste Action zu sehen, genau das, was man sich von einem "One Night Stand" erwartet.

Und prompt geht es gnadenlos bergab. Kane trifft in einem Lumberjackmatch auf Mark Henry. Zwölf Wrestler stehen außerhalb des Ringes und langweilen sich, die beiden Monster im Ring langweilen die Wrestlingwelt.

Dann muss der Besitzer der WWE, Mr. McMahon, auch noch in den Ring steigen, es geht in einem Streetfight um den ECW-Gürtel. Unterstützt wird er dabei von Umaga und Shane McMahon, der Gegner ist Bobby Lashley, der mit seiner Agilität - wirklich unglaublich für ein solches Powerhouse - das einzig Sehenswerte des Matches ist.

Und wenn das noch nicht schlimm genug war, dann geht es noch in ein Puddingmatch der Diven Melina und Candice Michelle. Wer auf echtes Schlammcatchen steht, wird hier nicht völlig enttäuscht sein, aber gut ist das nicht.

Jetzt muss es auch noch um die beiden großen Titel gehen, der von Smackdown wird von Edge gegen Batista im Stahlkäfig verteidigt. Ein brauchbares Match, aber nichts Besonderes. Dann gibt es noch ein schreckliches Monster. Der Great Khali will den RAW-Titel von John Cena, und dafür zählen Counts, also Schultersiege, überall in der Halle. Der Great Khali ist wirklich groß, würde sogar in der NBL zu den größten gehören, aber wresteln kann er halt nicht und deswegen ist auch das kaum anschaubar.

Die ersten drei Matches sind wirklich unterhaltsam bis sehr gut, danach kommt nicht mehr viel. Also insgesamt eine mittlere Großveranstaltung, Fans von Leitermatches brauchen diese DVD, der Rest kann gut drauf verzichten.