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Der Roman beinhaltet die zwei Geschichten "Gigantopolis - Alptraumstadt" und "Eissturmland des Drachenkönigs", welche beide Ende der siebziger Jahre im Zauberkreis-Verlag erschienen sind.
Gigantopolis-Alptraumstadt
Noch immer weilen Björn Hellmark und seine Freunde in der Vergangenheit des neu entstandenen Teils des Kontinents Xantilon. Während Hellmark, immer noch unter dem Bann der Dämonin Apokalypta, seinem vermeintlichen Feind und seiner früheren Inkarnation Kaphoon bis in die Alptraumstadt Gigantopolis folgt, versteinern Arson und Rani Mahay in der Festung Apokalyptas. Zur selben Zeit warten Carminia Brado, Pepe und der Kugelkopf Jim in den Gärten des Hestus. Als der magische Transportspiegel Signale sendet und die drei Freunde einen Dimensionssprung machen, landen sie genau in dem Saal, wo Rani und Arson stehen. Der Brasilianerin gelingt es, Rani und Arson von dem hypnotischen Zwang zu befreien. Sie wissen, dass Björn einem magischen Zwang unterliegt und wollen unbedingt in die Alptraumstadt ihrer neuen Gegnerin eindringen. Nicht ahnend, dass sie dort grauenvolle Monster und tödliche Gefahren erwarten ...
Auf der Erde starten in der Zwischenzeit die sieben Schwarzen Ritter der Apokalypta einen Beutezug des Schreckens. Eine Farm in den USA wird Schauplatz einer schaurigen Tragödie, denn Gigantopolis lechzt nach den Toten, um sie in Monster zu verwandeln ...
Eissturmland des Drachenkönigs
Carminia Brado, Rani Mahay, Arson, Pepe, Jim und Kahoon ist es gelungen, ihren Freund Björn Hellmark aus der Alptraumstadt Gigantopolis zu entführen und Apokalyptas Bann zu zerstören. Nun müssen sie allerdings ihren Vorteil nutzen und Apokalypta samt ihrer Stadt vernichten. Gigantopolis kann aber nur zerstört werden, wenn die Ritter von sieben verschiedenen Kämpfern zur selben Zeit getötet werden. Die Alptraumstadt ist in sieben Abschnitte unterteilt, die jeweils von einem Schwarzen Ritter verwaltet werden. Björn Hellmark sendet seinen Doppelkörper Macabros nach Gigantopolis und beobachtet, wie die Schwarzen Ritter sich in einer kleineren Version der Stadt in eine Wand in zweidimensionale Gestalten verwandeln. Zurück in Kaphoons Versteck tüfteln die Gefährten einen waghalsigen Plan aus. Macabros kehrt zu Apokalypta zurück und spielt ihr immer noch vor, Hellmark zu sein, der in ihrem Bann steht. Doch die Freunde ahnen nicht, dass die Dämonin ihre List durchschaut hat. Apokalypta gibt die Stadt auf und schickt sie mitsamt den in ihr befindlichen Feinden in eine andere Dimension: in das Eissturmland des Drachenkönigs ...
Konsequent führt Dan Shocker die Handlung um Apokalypta und die Alptraumstadt weiter einem neuen Höhepunkt entgegen. Rani Mahay und Arson stecken dabei nicht weniger in der Bredouille als Björn Hellmark selbst, der in diesem Roman eine untergeordnete Rolle spielt. Hier darf vor allem Carminia zeigen, was in ihr steckt. Wieder mal beweist der Autor, dass seine Romane einzigartig sind und Frauen als gleichwertige Partnerinnen der Männer gelten. Eine Tatsache, die 1978, als die Romane erstmals erschienen, keine Selbstverständlichkeit innerhalb dieser Literaturgattung war. Gut an diesem Roman ist darüber hinaus, dass Rani und Arson eben nicht wieder durch den Wunderknirps Whiss gerettet werden, sondern sich Dan Shocker eine andere Lösung für das Problem ausdenken musste. Ab und zu pocht der Schriftsteller aber zu stark auf das positive Heldenimage seiner Hauptdarsteller. Die Guten dürfen nicht hässlich oder ungepflegt sein und müssen immer mit gutem Beispiel vorangehen. Im vorliegenden Roman wird das vor allem deutlich, als Kaphoon als "schöner Barbar" bezeichnet wird, eine Titulierung, die in sich schon widersprüchlich ist.
Horror-Liebhaber kommen bei dem Übergriff der Schwarzen Ritter auf die Farm auf ihre Kosten. Der Abschnitt besitzt eine düstere Belagerungsatmosphäre und macht unmissverständlich klar, dass man vor den Mächten des Bösen auch in seinen eigenen vier Wänden nicht sicher ist.
In dem Roman "Eissturmland des Drachenkönigs" führt Dan Shocker die Handlung um Apokalyptas Alptraumstadt Gigantopolis zunächst zu einem Ende. Das Eissturmland des Drachenkönigs ist dabei lediglich Staffage und wird von dem Autor als einer von mittlerweile unzähligen Gründen bemüht, weshalb seit Menschengedenken immer wieder Personen spurlos verschwinden. Shockers pseudowissenschaftliche Erklärungen versagen allerdings schon im Ansatz: Denn einerseits wird behauptet, das Eissturmland existiere durch eine Anomalie und die Entwicklung der monströsen Echsen basiere nicht auf Magie, andererseits machen aber die arktischen Temperaturen den wechselwarmen Wesen nicht das Geringste aus. Kernstück des Romans ist allerdings nicht das Reich des Drachenkönigs, welcher im Übrigen nur am Rande erwähnt wird und kein Wort spricht, sondern der Kampf um Gigantopolis. Doch auch hier bleibt die Spannung letztendlich auf der Strecke. Zu einfach gelingt den Freunden um Björn Hellmark der Sieg über die Schwarzen Ritter und zu zufällig ist auch der Umstand, dass Björn und seine Freunde just zu siebt waren, um den dämonischen Reitern den Garaus zu machen.
Die Fähigkeiten der Gefährten wurden schließlich entgegen sämtlicher Logik so eingesetzt, dass es der Dramatik zuträglich sein soll. Leider bleibt der Lesespaß dadurch auf der Strecke. Wie ist es beispielsweise zu erklären, dass es Pepe im Vorgängerband schafft, die gewaltigen Tore von Gigantopolis mittels Gedankenkraft zu öffnen, aber die Monsterechsen mit ihren Peitschen nicht aufhalten kann?
In einer Nebenhandlung wird der Reporter von einer geheimnisvollen Botschaft nach Tokio gelockt. Unterwegs gerät die Maschine in das Magnetfeld des Eissturmlandes und stürzt ab. Die Panik im Flugzeug ob des nahenden Todes wurde von Dan Shocker anschaulich beschrieben, doch auch hier schlagen Logik und Glaubwürdigkeit wahre Kapriolen.
All diese Aktionen täuschen nicht darüber hinweg, dass der Roman hoffnungslos überfrachtet wird und dadurch mehr Verwirrung als Spannung erzeugt wird.
Die Illustrationen von Pat Hachfeld sind dieses Mal recht einfach gehalten und strömen leider nicht den morbiden Charme aus, den seine anderen Arbeiten für die Dan-Shocker-Reihen auszeichnen.
Fazit:
Wechselhaftes Lesevergnügen für alle MACABROS-Fans. Die erste Story wartet mit einer spannenden und mitreißenden Geschichte auf, während der zweiten deutlich die Luft ausgeht.
Obwohl es in dem Roman hoch her geht und viele entscheidende Dinge für den Serienverlauf geschehen, ist die Geschichte deutlich überfrachtet. In dem Versuch, die Handlung dramatisch zu gestalten und auch nicht mit Action zu sparen, bleiben Logik und Authentizität auf der Strecke, was auf Kosten des Lesepaßes geht.