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Der Engel der Powers-Klasse Karasu und Dämon Shirasagi sind der Hölle entkommen. Sie bekennen sich ihre Liebe und wollen endlich gemeinsam glücklich werden. Doch Hölle wie Himmel wollen den Engel und den Dämon nicht als Menschen leben lassen. Der Dämon, der an die Liebe Gottes glauben will, ist dem Herrn der Hölle ein Dorn im Auge - zumal Shirasagi dessen Gespiele war. Und die himmlischen Heerscharen wollen den Engel Karasu, der an der Liebe Gottes zweifelt, nicht auf Erden wandeln lassen.
Gerade als sie nicht mehr weiter wissen, bietet ihnen Pater Sarugami, der Mann, der den Dämon Shirasagi lehrte, an Gott zu glauben, eine sichere Zuflucht. Leider bekämpfen der ortsansässige Pfarrer und eine Bande von Schlägern die Gruppe. Wider Erwarten bestärkt der Pater Shirasagi in seiner Liebe zu Karasu. Doch auch der Engel wird vor eine Wahl gestellt. Der undurchsichtige Komori taucht auf und verlangt von Karasu eine Entscheidung. Will er mit dem Dämon zusammenleben oder dessen Menschwerdung und Freiheit?
Nach der ersten Folge dieses dreiteiligen Mangas (
Rezension siehe hier führt Teil Zwei die Geschichte bruchlos fort. Endlich finden Dämon und Engel zueinander, können aber nicht in Frieden leben.
Der an sich einfache Plot wird durch eine Vielzahl an auftretenden Personen, die Handlung störende, verwirrende Geschehnisse und Einschübe zerstückelt. Dunkle Drohungen aus der Hölle, unsinnig erscheinende Anweisungen aus dem Himmel, ungeklärte Motive einiger Handelnder und der sehr expressive, teils chaotische Zeichenstil machen es schwer, der Handlung zu folgen.
Die Methode des Autors, mit Hilfe von schwarz unterlegten Textboxen die Gedanken der Protagonisten zu betonen, durch eine Unmenge kleinerer Bildfenster Bewegung, Chaos und Veränderungen zu animieren, die Eigenart wie durch einen Zoom nur Teile und Bruchstücke des Geschehens darzustellen und immer wieder durch kaum entschlüsselbare Detailzeichnungen zu konterkarieren machen den Lesegenuss zu einem Fleißakt. Immer wieder versucht der Betrachter zu entschlüsseln, was dargestellt ist, welchen Zweck das jeweilige Bild hat und inwieweit es der Handlung dient. Dieser Zeichenstil verstärkt das Gefühl des inneren ChaosÂ’, dem die Hauptperson Karasu unterworfen ist. Deutlich wird er im zweiten Teil zur zentralen Person und sämtliche Geschehnisse auf ihn hin abgestimmt. Seine Gedanken, seine Not, seine Pein sind in den Mittelpunkt gerückt.
Leider leidet die Geschichte, der rote Faden, sehr unter dieser Zerstückelung und dem sehr eigentümlichen Zeichenstil. War es im ersten Teil die Faszination des Neuen, des Besonderen, des Absonderlichen, das die Leser fesselte, ist im zweiten Teil der Kerngedanke klar: Dämon und Engel in einer Beziehung, die deutlich homosexuell definiert wird, Körperlichkeit jedoch - bis auf einen Kuss - ausklammert. Diese rein seelische Bindung wird feinsinnig, mit sehr viel Gefühl und Charme betont, ist aber nicht neu und kann kaum begeistern. Es wirkt wie ein komplexer Aufguss des ersten Teils ohne Ziel und Neuerung.
Ob Teil Drei die hohen Erwartungen, die nach dem ersten Teil beim Leser entstanden sind, erfüllen kann, ist fraglich, der zweite Teil kann dies leider nicht.