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Er wurde angelockt. Er kam und sah sich das Stück an, das ihm irgendwie vertraut vorkam. Man will ihn vernichten. Ihn, Kriecher, Fürst Adulator. Es könnte sein Leben sein, das dort dem Volke dargeboten wird. Doch wer trachtet ihm nach seinem Leben, nach seiner Seele?
In dem Stück spielt ein gewisser "Voigt" oder auch Tanaris Danann scheinbar die Hauptrolle. Es wird sein Leben erzählt.
Das Stück aus der Feder von Terach Hagadur wurde im Auftrage von Monarage Witheroxxze geschrieben und aufgeführt. Es soll dazu dienen, Fürst Adulator habhaft zu werden und ihn zu vernichten, da er im Weg in eine neue Zeit, zu einer neuen Weltordnung steht.
Ebenso wie Ritter Witheroxxze, versucht auch Keibremalin von Tyy'Fechios hinter das Geheimnis von Fürst Adulator zu kommen.
Im dritten und letzten Teil des Geisterdrachen-Zyklus wird versucht, die Hintergründe um Kriechers Schicksal zu beleuchten. Als Mittel dient ein Theaterstück. Es wird in drei Aufzügen erzählt und stetig vorangetrieben.
Der Leser erfährt von Auftritt zu Auftritt immer mehr über den Anti-Helden Kriecher und dessen Vergangenheit. Aber auch die anderen Beteiligten, sowohl Schauspieler als auch Zuschauer, werden in das Stück mit eingegliedert. So bekommt man auch mit, wer sich in Wirklichkeit hinter den einzelnen Theaterschauspielern verbirgt, welche lebende Person sie verkörpern.
Den betreffenden Zuschauer dämmert erst nach und nach, dass sie in diesem Theaterstück vorkommen und was sie mit Kriecher zu tun haben. Es wird der Werdegang von Fürst Adulator erzählt, wie er zu dem wurde, was er ist. Das Finale findet nicht nur auf der Bühne, sondern mitten unter dem Publikum statt, sodass die Bühne sich ausweitet auf die ganze Stadt.
Das Buch ist in drei Aufzügen unterteilt, jeder einzelne Aufzug in mehrere Auftritte. Am Anfang, also vor Beginn des eigentlichen Theaterstücks, werden die betreffenden Hauptpersonen und Schauspieler vorgestellt. Daran schließt sich unmittelbar eine Vorgeschichte an, die das Eintreffen und die Erwartungen des Publikums beschreibt. Der Leser trifft auf Terach Hagadur, den Schreiber des Stückes, und seinen Freund Ysat Gedeon. Es wird deren Verhältnis zum Publikum dargestellt, da Terach Hagadur ein verpönter Poet ist. Auch trifft man wieder auf Frater, dessen Schicksal sehr eng mit dem des Fürsten Adulator verbunden ist. Auch hier wird wieder aus der Sicht Fraters, in der Ich-Form, geschrieben.
Es mischen sich Fließtext- mit Verspassagen, in denen die Schauspieler reden. Es wird gerade bei der wörtlichen Rede in diesem Buch sehr viel gereimt und in Versen gesprochen, was der Geschichte ein gewissen künstlerischen Touch verleiht, ohne dabei jedoch aufgesetzt zu wirken. Die Grundstimmung in diesem Buch ist sehr dunkel, düster. Es ist ein Dark Fantasy Roman, der von dieser Stimmung geradezu lebt.
Abgerundet wird das Buch und damit auch die Geschichte durch einige, leider zu wenige, Zeichnungen. Diese spiegeln, wie in den ersten beiden Teilen auch, die düstere Stimmung sehr gut wider. Dazu tragen auch die vielen sehr alten Wörter und Umschreibungen bei, die man heutzutage nur noch selten liest. Es mag am Anfang vielleicht etwas verwirren, doch wer die beiden Romane zuvor kennt, ist mit dieser Art des Schreibens vertraut.
Marc-Alastor E.-E. ist es in diesem Band gut gelungen, die düstere Stimmung der ersten beiden Romane aufzunehmen und fortzuführen. Auch wird die Geschichte um den Anti-Helden Kriecher sehr gut beendet, ohne dabei platt oder unbeholfen zu wirken. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und deren Gefühle plastisch hervorgehoben. Es wird sehr viel mit Vergleichen erzählt, welche die teilweise detailgenauen Beschreibungen anschaulich machen. Gegen Ende des Buches sind einige sehr brutale Szenen beschrieben, die aber durchaus passen, aber vielleicht nicht jedermanns Geschmack sind. Auch dieses Buch ist auf 999 Exemplare limitiert.
Alles zusammen ergibt einen guten Abschluss des Zyklus' um Kriecher. Es ist aber angeraten, die beiden Vorgängerromane zu lesen, um sich von der Stimmung gefangen nehmen zu lassen. Die alten Ausdrücke, die Mischung aus Versen und Fließtext, gepaart mit den Reimen, machen das Buch lesenswert.