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Wenn das Lesenlernen Spaß machen soll, muss man Erstlesern Geschichten nach ihrem Geschmack anbieten. Dazu eignen sich ganz besonders kurze, vereinfachte Erzählungen über Figuren, die den Kindern bereits aus Filmen vertraut sind.
"Findet Nemo" ist ein erfolgreicher Disney-Film, den viele Schulanfänger bereits kennen. Das für die "Leseleuchte"-Reihe zu diesem Thema herausgegebene Buch fasst die Geschichte um den kleinen Clownfisch knapp zusammen.
Der draufgängerische Nemo lebt mit seinem übervorsichtigen Vater Marlin zusammen in einem Korallenriff. Bei aller Liebe passen die beiden so gar nicht zusammen. Nemo wird schließlich bei einem wagemutigen Erkundungsschwimmgang von einem Taucher eingefangen, und sein Vater kann ihm nicht helfen.
Während Nemo sein neues Leben in einem Aquarium fristet, bricht sein Vater zusammen mit Dorie, einer Freundin, auf, um ihn zu retten. Erstaunlicherweise wird Marlin mit jeder überstandenen Gefahr mutiger. Anders kann er sein Ziel auch nicht erreichen: Nemo zu finden.
Als Nemo von einem Pelikan erfährt, dass sein Vater zu ihm unterwegs ist, hat er eine Idee, wie er sich befreien kann.
Am meisten erstaunt an dieser Geschichte vielleicht der Umstand, dass sich ein kompletter Film auf ein paar Seiten so darstellen lässt, dass alle wesentlichen Aktionen und die wichtigen Zusammenhänge erhalten bleiben: Die Geschichte wirkt nach wie vor logisch und in sich abgerundet.
Dabei wird noch nicht einmal viel erzählt, denn die Geschichten der Leseleuchte-Stufe 1 sollen Leseanfänger ganz behutsam ans Lesen heranführen. Daher dominieren im Buch die Bilder. Ganz wie im Film zeichnen sie sich durch fröhlich-bunte Farben und lebendige, abwechslungsreiche Gestaltung aus.
Während also die Illustrationen den Großteil jeder Doppelseite einnehmen, sind auch die Texte selbst auf die Bedürfnisse von Leseanfängern zugeschnitten. Die große, serifenlose Fibelschrift entspricht genau dem Schriftbild, das die Kinder auch aus der Schule kennen. Worttrennungen gibt es nicht, und die Zeilenumbrüche sind so gestaltet, dass Zusammenhänge, sowohl inhaltliche als auch nach Möglichkeit syntaktische, nicht auseinandergerissen werden. Das macht das Textverständnis, das A und O beim Lesen, natürlich wesentlich einfacher.
Der Wortschatz ist dem eines Erstklässlers angepasst. Zur besseren Lesbarkeit wurde auf lange und komplexe Wörter verzichtet, nur ab und an erscheint ein zusammengesetzter Begriff wie "Wasserrohr".
Zehn Seiten am Schluss des Buchs sind dem Üben gewidmet. In Form von Rätseln, die immer auch von Bildern begleitet werden, wird das Textverständnis trainiert. Entweder ist die richtige Antwort in einer Auswahl anzukreuzen oder sie muss hingeschrieben werden; hierfür steht ein typisches Erste-Klasse-Zeilensystem zur Verfügung.
Kindern, die gerade anfangen, selbstständig zu lesen, bietet diese Geschichte die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu erproben und auszubauen, ohne dass ein Gefühl von Zwang aufkommt. Denn die sympathische kleine Geschichte um den Clownfisch und seine unermüdlichen Retter fesselt die jungen Leser, natürlich auch aufgrund der ansprechenden, aus dem Film bekannten Bilder. Und dank der genau auf Erstleser zugeschnittenen Gestaltung der Texte und der geringen Länge der Erzählung zeigen sich erste Ermüdungserscheinungen nicht so schnell.
Da auch der Preis nicht zu übertreffen ist, kann dieses Buch ebenso wie die ganze Reihe aufrichtig empfohlen werden.