Bilderbücher, die kleinen Kindern die vielfältigen Tätigkeiten von Bauarbeitern und den entsprechenden Maschinenpark vorstellen, gibt es Hunderte. Ein weiteres Buch zu diesem Thema ist "Auf der Baustelle" von Gabriele Engelmann und Stefan Lohr aus dem "Xenos-Verlag".
Doch die Autoren versuchen in diesem Buch einen erweiterten Zugang zu ermöglichen. Hierbei setzen sie auf typische Maschinen-Geräusche. Auf der linken Seite des Buches findet sich ein gelbes Plastik-Bord, auf dem zehn verschiedene Bilder mit einem darunter zerstörungssicher verborgenen Druckknopf anwählbar sind.
Entsprechend findet der kleine Betrachter - er sollte etwa vier Jahre alt sein, aber kaum älter als sechs - die Symbole dieser Tasten auf den Doppelseiten des Bilderbuchs wieder.
Das große Bild zeigt die jeweilige Baumaschine in Aktion und das Kind versteht schnell, dass es den entsprechenden Knopf drücken soll, um die Maschine auch hören zu können.
Die Bilder selbst sind kindgerecht, nett anzusehen, kaum aber etwas Besonderes. Diese Art Bilder gehören zur Dutzendware, die entsprechende Baustellenbilderbücher bieten. Sie sind nicht schlechter aber auch nicht besser als diese.
Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg dieses Bilderbuches ist also die Auswahl und Qualität der Geräusche.
Und hier ist eine enorme Bandbreite vertreten. Manche der Geräusche - beispielsweise ein Betonmischer oder der letzte Knopf, der Hammer und Säge eines Zimmermanns ertönen lässt - sind erstklassig. Zwar immer etwas kurz, kann man hier ohne Zweifel die Maschine oder das Werkzeug erkennen und ist beeindruckt über die Qualität des Tonmoduls. Andere Geräusche jedoch klingen schlicht lärmend, quäkend und sind nicht zuordbar.
Dies stört die Kleinsten jedoch nicht im mindesten bei der eifrigen Benutzung der Knöpfe. Absolut wahllos entwickelt sich dieses "Bilderbuch" sehr schnell zu einem die Eltern nervenden Geräuschchaos. In die Hunderte gehen die Versuche, Streit entsteht bei mehreren Nutzern nur über Reihenfolge, Frequenz und den abwechselnden Gebrauch.

Dies ist ein Bilderbuch, das niemand braucht - zumindest kein Erwachsener. Kinder jedoch, die mit vier oder fünf Jahren gerne mehr Aktion wollen, als "nur" Baustellenbilder zu betrachten, haben ihre helle Freude daran.

Sie haben also die Wahl: Schonen sie Ihre Nerven und Ihren Geldbeutel - das Bilderbuch mit Tonmodul kostet immerhin fast sechszehn Euro - oder erfreuen Sie Ihre Kleinsten bei der sinnfreien Beschäftigung mit diesem Buch - die Bilder geraten garantiert binnen Sekunden zur Neben-, die Geräusche zur Hauptsache. Wäre die Qualität der zehn ausgewählten Tonspuren dann noch durchweg gut, könnte man auch als etwas schwerhöriger oder nicht allzu nah am Geschehen stehender Erwachsener damit leben - die Kleinen werden es Ihnen in jedem Fall danken.