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Die Geschichte der Indianer Amerikas ist voller Ungerechtigkeit, Grausamkeiten und Widrigkeiten. Einst beherrschten sie ein großes Land, bis es ihnen Stück für Stück genommen wurde. Doch trotz Verfolgung, kriegerischer Auseinandersetzungen und christlicher Umerziehung, oder vielleicht gerade deswegen, versuchen sie, ihre Kultur zu bewahren. Und dazu gehört auch ihre ursprüngliche Küche, die man gesammelt im Kochbuch "Indian Cooking" selbst nachlesen und nachkochen kann.
Bevor jedoch die Rezepte starten, gibt die Autorin Ute Tietje dem Leser einen kleinen Einblick in die lange Geschichte der Indianer. So unterschiedliche wie ihre Namen sind auch die Lebensweisen der Stämme, deswegen werden anschließend einige mit ihren Kochgewohnheiten und Jagd- und Anbautraditionen vorgestellt. Damit es bei den Gerichten keine Missverständnisse gibt, werden ungewohnte Zutaten für den Leser noch einmal genauer erklärt.
Den Anfang bei den Gerichten macht die Vorratshaltung. Hier lernt man, wie man Fleisch, Fisch oder Mais haltbar macht. Nachfolgend gibt es dann leckere Rezepte für Brote und Fladen mit Mais-, aber auch mit Weizenmehl. Die Suppen sind allesamt sehr schmackhaft, da oftmals ein Knochen mitgekocht wird und dadurch die Suppe bereichert. Aber auch die Gemüsegerichte und die Klöße, die man pur kochen oder als Einlage in Eintöpfen in Suppen verwenden kann, sind schmackhaft.
Etwas handfester wird es dann bei den Fleisch-, Fisch- und Hühnchengerichten. Auch wenn manche Zutaten wie Herz und Zunge ungewohnt sind, lohnen sie sich, einmal ausprobiert zu werden. Mit den folgenden Buttervariationen und Saucen kann man auch die Fleischgerichte noch zusätzlich verfeinern. Süße Dinge und Gebäck dürfen natürlich nicht fehlen und werden deshalb als Schluss nachgereicht.
Insgesamt sind alle Rezepte gut erklärt und lassen sich durch ihre unkomplizierte Zubereitung leicht nachkochen. Gerade die Varianten für selbst gemachtes Pemmikan und Eichelmehl sind für alle, die sich für das Wildnisleben begeistern, interessant. Alle anderen Rezepte sind aber auch sehr lecker und erfreuen durch die teilweise sehr günstigen Zutaten. Und für geschmackliche Abenteurer finden sich hier auch interessante Verwendungsmöglichkeiten für Leber, Herzen oder unscheinbaren Löwenzahn.
"Indian Cooking" stellt soweit möglich die Bandbreite der indianischen Gerichte dar. Soweit bekannt, ist bei jedem Rezept auch der Stamm, bei dem es gebräuchlich ist, genannt. Ein gutes Kochbuch für alle, die sich für ursprüngliche Küche interessieren und wenigstens kulinarisch in die Welt der Indianer eintauchen möchten.