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Wenn unerwartet Besuch kommt, kann sich ein ganz normales Wochenende spannend entwickeln. Das merken auch Lisa und Lukas, als ihre Tante und ihr Onkel spontan das Wochenende auswärts verbringen wollen und ihre Kinder Sophia und Maxi bei ihnen unterbringen.
Die Kinder überlegen, wie und wo sie die Nacht verbringen möchten, und entscheiden sich dafür, im Garten zu zelten. Bis das Zelt steht, kommt es bereits zu einigen lustigen Intermezzi, denn Papa weiß nicht mehr genau, wie das Aufbauen vor sich gehen sollte. Danach bemerken die Kinder, dass es für vier eigentlich viel zu eng ist im kleinen Zelt. Aber sie lassen sich nicht von ihrem Plan abbringen. Lukas erzählt den anderen eine Gruselgeschichte, und dann kommt es tatsächlich zu einigen ziemlich schaurig-beängstigenden Ereignissen.
Ob die vier Kinder sich davon abschrecken lassen?
Es gibt mittlerweile recht viele Erstleserreihen, die spannende und lustige Kinderlektüre nach Lesestufen geordnet anbieten. Mit "Lesedetektive" legt auch der Duden-Verlag eine solche Reihe vor, die zum einen den Spaß am Lesen wecken und unterstützen soll, zum anderen das Textverständnis auf originelle, kurzweilige Weise fördern möchte.
Dieses Buch enthält eine Geschichte, die genau auf die Interessen der Zielgruppe - Kinder der zweiten Klasse - zugeschnitten ist, denn welches Kind träumt nicht davon, mit Freunden zu zelten und dabei ein paar tolle Abenteuer zu erleben? Genau dies geschieht mit Lisa, Lukas, Sophia und Maxi. Während die Vorbereitungen zum Zelten einiges an Situationskomik bieten, gerät die Nacht im Zelt zum packenden, hübsch gruseligen Erlebnis. Die Leser können mitraten, was sich hinter den von ihnen beobachteten "Geistererscheinungen" wirklich verbirgt. Außerdem wird den Lesern am Ende des Buchs angeboten, die von Lukas (oder, wie an dieser Stelle steht, Maxi - hier mangelte es dem Lektor vielleicht am Textverständnis) erzählte Gruselgeschichte weiterzuführen und damit eventuell einen Preis zu gewinnen.
Fünf Fragen zum Text, aufgemacht als Detektiv-Fälle, regen zu einem intensiven Befassen mit den Inhalten an und kontrollieren das Textverständnis. Schwer zu beantworten sind sie nicht, aber man muss einigermaßen aufmerksam und kompetent gelesen haben, um die Rätsel zu lösen. Wer alle fünf Fälle erfolgreich bearbeitet hat, darf das am Ende des Buchs zu findende Karton-Lesezeichen mit Fingerabdrücken ans Lesebändchen knoten.
Der Text ist in relativ großer, serifenloser Fibelschrift gesetzt, wie die Kinder sie aus der Schule kennen. Wörter werden nicht getrennt und die Zeilenumbrüche erfolgen so, dass inhaltliche und möglichst auch syntaktische Zusammenhänge erhalten bleiben. Das erleichtert das Lesen und macht es weniger anstrengend. Der Wortschatz orientiert sich optimal an der Zielgruppe; allzu komplexe Wörter und Wortverbindungen werden vermieden.
Auf jeder Doppelseite findet man zwei liebevoll gezeichnete Illustrationen, die lebendig, lustig und fröhlich wirken und den Text angenehm auflockern.
Das Buch ist nicht nur ansprechend gestaltet, sondern besteht auch aus robustem Material und hält daher so manchen Aufenthalt im Ranzen oder in einer ungastlichen Ecke des Kinderzimmers aus.
"Eine Sommernacht im Zelt" bietet Zweitklässlern beziehungsweise Kindern, die bereits einigermaßen flüssig lesen können, eine auf ihre Interessen und ihre Auffassungsgabe zugeschnittene, fröhliche Abenteuergeschichte mit einer Aufmachung, die ihren Bedürfnissen optimal entgegenkommt. So macht Lesen lernen und üben wirklich Spaß!