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Die deutsche Gebärdensprache, kurz DGS, ist für viele Menschen, wie zum Beispiel Gehörlose, Schwerhörige oder Menschen mit Behinderungen, eine Möglichkeit, sich zu verständigen. Zwar gibt es bundesweit keine einheitlichen Gebärden, aber wie auch Birgit Jacobsen in ihrem Buch betont, geht es nicht darum, etwas "richtig" zu machen, sondern darum sich unterhalten und verständlich machen zu können. Mit "Das Gebärdenbuch - Das kleine 1x1 der Gebärdensprache" gibt sie ihren Lesern ein Wörterbuch an die Hand, das das Erlernen dieser Sprache unterstützt. Dies ist der erste Band der Serie, auch Band 2 ist inzwischen erschienen, weitere sind in Planung.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass hier nicht nur Hörende angesprochen werden, sondern auch Menschen, die sich gar nicht mit gesprochenen oder geschriebenen Wörtern verständigen können. Die einzelnen Gebärden werden auf vielfältige Weise beschrieben und erklärt, so dass sie jeder nachvollziehen kann. Auf einem Foto sieht man Nicole, die durch diesen Band begleitet. Sie führt die entsprechende Gebärde vor. Auf dem Bild ist zusätzlich ein Pfeil zu sehen, der die auszuführende Bewegung illustriert. Die einzelnen Pfeile und ihre Bedeutung werden natürlich erklärt. Daneben steht der Begriff ausgeschrieben, für Menschen, die lesen können. Darunter sieht man ihn in der Mundbildschrift, die die richtige Aussprache in Symbolen zeigt. Diese ist gedacht für Menschen mit Hörschädigung, Sprachstörung oder ohne deutsche Sprachkenntnisse. Besonders wertvoll ist das Gebärdenschriftzeichen. Auf den ersten Blick wirkt diese Schrift leicht verwirrend, wenn man sich aber nur flüchtig mit ihr auseinandersetzt, merkt man schnell, wie leicht sie zu erlernen und zu verstehen ist. Mit einfachen Symbolen wird die Gebärde hier umgesetzt. Eine Zeichnung verdeutlicht für alle Menschen, die keine der vorangegangenen Varianten verstehen, den Begriff in einer einfachen Illustration. Somit ist das Buch extrem vielfältig einsetzbar und es wird keine Gruppe geben, die nicht eine der Erklärungsvarianten der Gebärden versteht.
Bevor es mit den Gebärden losgeht, wird noch das Fingeralphabet erklärt. Gerade für Menschen, die die Gebärdensprache noch erlernen und nicht über ein umfangreiches Vokabular verfügen, ist das Buchstabieren mit der Hand unerlässlich. Doch gleich danach lernt man einen Großteil der wichtigsten Gebärden kennen. Zuerst stellt man sich als Person vor, dann erklärt man, wie der Tag abläuft, womit man arbeitet, was man gerne mag, was man isst und trinkt, welche Lieblingstiere man hat und so weiter.
Besonders geeignet ist das Buch für die Unterrichtsbegleitung, da man hier wirklich nur einzelne Wörter lernt. "Das Gebärdenbuch" ist eben ein echtes Wörterbuch. Man sollte also nicht erwarten, hier mehr als Vokabeln zu finden. Auf die Grammatik wird gar nicht eingegangen, diese unterscheidet sich aber sehr stark von dem gesprochenen Wort, da vieles verkürzt oder sogar weggelassen wird. Auch die Mimik spielt in der DGS eine wichtige Rolle und sollte nicht vernachlässigt werden. Da man darüber aber nichts in diesem Buch erfährt, eignet es sich keinesfalls zum Selbststudium. Alle, die ein Werk suchen, das die wichtigsten Gebärden sammelt und diese so verständlich wie möglich umsetzt, werden mit diesem Band allerdings genau das finden, was sie brauchen.