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Karl, von allen nur Krümel genannt, ist sehr krank. Der einzige Lichtblick in seinem tristen, von der Krankheit und der Armut der Eltern geprägten Leben ist sein großer Bruder Jonathan. Immer wieder erzählt er Krümel von Nangijala, dem Kirschblütental. Einem wundervollen, traumhaft schönen Ort, wo sich die Brüder eines Tages wieder treffen werden. Doch da geschieht das Unerwartete. Jonathan stirbt, als er seinen Bruder aus dem in Flammen stehenden Haus rettet. Dessen einzige Hoffnung ist das Land Nangijala, das sagenumwobene Land, in dem er Jonathan wieder sieht.
Als Krümel wenig später stirbt, erwacht er tatsächlich in Nangijala. Doch sein Bruder Jonathan ist nicht dort. Verzweifelt stellt Krümel fest, dass etwas nicht stimmt in dieser Welt. Krümel braucht nicht lange, um herauszufinden, dass auch dieses Paradies bedroht ist. Ein grausamer Tyrann unterjocht die Menschen und bedroht den Fortbestand des Kirschblütentals. Jonathan, der ausgezogen ist, um den Tyrannen Tengil zu stürzen, scheint gefangen worden zu sein. Krümel, so gar kein strahlender Held wie sein großer Bruder, macht sich ins Dornrosental auf, um Nangijala und seinen Bruder zu retten. Er ahnt nicht, dass er nicht nur Tengil, sondern auch den Drachen Katla besiegen muss.
Die Buchvorlage zu dem wunderschönen Film "Die Brüder Löwenherz" erschien erstmals 1973 und wurde schnell zu einem Welt-Bestseller. 1977 verfilmte Olle Hellbom den Stoff und machte die Geschichte rund um die tapferen Brüder Löwenherz unsterblich.
1978 in Berlin uraufgeführt begann mit dem Kinostart 1981 die lange Erfolgsgeschichte dieses Films. Schon 1979 strahlte das ZDF den spannenden Kinderfilm erstmals aus.
Nach mehreren DVD-Ausgaben ist 2004 bei Universum Film diese neue Edition erschienen. Entsprechend dem Alter kann man kaum ein perfektes Bild oder klangvollen Ton erwarten, wird aber positiv überrascht, denn kaum ein Makel lässt sich erkennen und sogar die Farben wirken frisch und klar. Leider sind keine Extras enthalten, ein unverzeihlicher Fehler bei einem solchen Kultfilm.
Im Gegensatz zu vielen Kinderbüchern der Autorin handelt diese Geschichte von Armut, Krankheit und Tod. Von Unglück, Tyrannenherrschaft und dem scheinbar aussichtslosen Kampf eines kleinen Jungen.
Doch im Grunde genommen geht es um die gleichen Werte wie in "Pippi Langstrumpf", "Die Kinder aus Bullerbü" oder "Karlsson vom Dach". Es geht um Freundschaft, Treue, Mut und Waghalsigkeit.
Ganz im Gegensatz zum Buch, das in Anbetracht seines Umfangs und der langen, traurigen Passagen eher für Kinder ab zehn Jahren geeignet erscheint, ist die Umsetzung in diesem Film (das Drehbuch stammt von Astrid Lindgren selbst) auch für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Jüngeren Zuschauern ist der Film allein durch die einhundertzwei Minuten Spieldauer nicht zuzumuten.
Dieser Film ist Kult. Es ist ein für die ganze Familie empfehlenswertes Abenteuer, das sich sehr gekonnt mit den Themen Tod, Krankheit, Mut und Treue auseinandersetzt. Selbst die Kleinen verstehen unmittelbar und emotional tief beeindruckt die Aussage dieses Films. Hier wird mit Humor und Spannung und für Astrid Lindgren überraschend ernst über eine Welt gesprochen, die nicht perfekt ist und in der man nur überlebt, wenn man innere Stärke beweist.
Diesen Film sollte man unbedingt für seine Kinder erstehen, zumal er äußerst günstig ist und in guter Qualität neu digitalisiert wurde. Und wer diesen Film vor fast zwanzig Jahren gesehen hat, kann unbesorgt zugreifen. Die romantisierte und idealisierte Kindheitserinnerung täuscht in puncto dieses Films nicht, er ist schlicht wunderschön.