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Alle paar Jahre wird ein Spiel kreiert, das zum "Dauerbrenner" avanciert. Meistens handelt es sich dabei um ein Spiel, das ganz einfach aufgebaut ist, keiner komplexen Spielregel bedarf, Spannung und Herausforderung bietet und, was keine unerhebliche Rolle spielt, nicht allzu lange dauert.
Diese Voraussetzungen erfüllt Pentago. Das Spielbrett besteht aus vier aneinandergefügten Quadraten mit je neun halbkugelförmigen Löchern, und jedes einzelne dieser Quadrate lässt sich dank einer so simplen wie cleveren Mechanik in Neunzig-Grad-Schritten unabhängig von den anderen drehen. Darüber hinaus benötigt man lediglich je achtzehn weiße und schwarze Kugeln, die natürlich genau in die Löcher auf dem Spielbrett passen. Ein Spieler erhält die weißen, einer die schwarzen Kugeln. Abwechselnd legen die Spieler nun je eine Kugel in ein beliebiges Loch und drehen anschließend ein Quadrat ihrer Wahl um neunzig Grad.
Ziel des Spieles ist für jeden der beiden Spieler, fünf Kugeln seiner Farbe in einer Reihe unterzubringen, allen Verdrehern zum Trotz. Die Kugelreihe kann senkrecht, waagerecht oder diagonal angeordnet sein und sich über zwei oder drei Quadrate erstrecken. Das Spiel endet entweder damit, dass dies einem der Spieler gelungen ist, oder wenn alle Kugeln ausgelegt sind und keine Fünferreihe zustande kam.
"Vier gewinnt" hat ausgedient, wenn man erst einmal auf den Geschmack von Pentago gekommen ist. Von der Idee her dürfte der beliebte Klassiker in der Tat für Pentago Pate gestanden haben, doch die Bedingung der Fünferreihe und vor allem die Beweglichkeit der Quadrate zum Setzen sorgen für eine wesentlich höhere Herausforderung und einen spannenderen Spielverlauf. Spätestens nach ein paar Durchläufen haben die meisten Spieler damit begonnen, Strategien zu entwickeln, die aber meistens keine Erfolgsgarantie bieten: ein ungünstiger Dreher im falschen Augenblick (natürlich aus der Sicht des Möchtegern-Strategen) kann fatale Folgen haben. Vielleicht durchschaut das Gegenüber auch den Plan und weiß ihn mit einer einzigen Kugel zu durchkreuzen. Jedenfalls ist es nicht gerade unwahrscheinlich, dass sich eine Pentagopartie zweier schon geübter Spieler zu einem ähnlich verbissenen Kampf entwickelt wie so manche Schachpartie. Dann dauert das Spiel etwas länger. Partien weniger erfahrener Spieler beanspruchen meistens nicht mehr als zwanzig Minuten.
Der Hersteller gibt als Altersuntergrenze zehn Jahre an, ein gut gewähltes Limit. Nur begeisterte Strategen unter den Jüngeren können Pentago etwas abgewinnen, denn die vielen Drehmöglichkeiten erfordern bereits ein relativ komplexes Denken.
Die Spielregel selbst ist so unkompliziert, dass sie auf eine kleine Seite passt und sich trotzdem auf Anhieb verstehen lässt.
Auch von der Qualität und Haltbarkeit des Materials her überzeugt Pentago. Das Brett besteht aus robustem Kunststoff und steht auf vier kleinen Füßchen, sodass man es beim Drehen nicht anheben muss. Da der Drehmechanismus einen verschleißfreien Eindruck macht, dürften von dieser Seite bei ordnungsgemäßem Gebrauch ebenso wenig Probleme zu erwarten sein. Die relativ schweren Kunststoffkugeln bleiben auch beim Drehen in den Löchern. Dank der praktischen Gestaltung der Schachtel kullern sie auch beim Transport nicht durcheinander.
Pentago kann als rundum gelungenes Spiel für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene empfohlen werden, die kein Interesse am Glück oder Zufall als spielentscheidendem Faktor haben, sondern ein Spiel durch überlegene Strategie gewinnen wollen. Es punktet zudem durch ansprechende Gestaltung, annähernde Unverwüstlichkeit und einen zwar nicht ausgesprochen günstigen, aber angemessenen Preis.