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Im Schloss des Duke of Huntingdon geht das Grauen um. Seine Nichte Ellen Shelling und ihr Verlobter Harry Banning, die überraschend zu Besuch kommen, verschwinden spurlos. Setzt sich die Mordserie, die vor einigen Jahren begann und dann urplötzlich abbrach fort?
Die PSA setzt ihren besten Mann ein: Spezialagent X-RAY-3 alias Larry Brent, der in New York gerade die allerletzten Tests bestanden hat. Das Todesschloss wird sein erster Fall als PSA-Agent und zugleich vielleicht sein letzter, denn was der geheimnisvolle Chef der Organisation nie für möglich gehalten hat, ist eingetreten: Die Mission wurde an den Feind verraten und so wird Larry Brent von seinen Gegnern bereits erwartet und läuft in die tödliche Falle ...
Der zweite Larry-Brent-Roman wurde ebenso gekonnt und perfektionistisch in Szene gesetzt wie das erste Hörbuch "Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus". Abermals merkt man Rainer Schmitt die Professionalität an und man hat das Gefühl, dass seit seiner Rolle als Larry Brent in der gleichnamigen Hörspielserie aus den 80er Jahren kaum Zeit vergangen ist. Die Vorlage für dieses Hörbuch ist nicht nur jener bedeutungsschwere Roman, in dem Larry Brent zum PSA-Agenten wird und in dem er seinen besten Freund Iwan Kunaritschew kennen lernt, sondern er wurde auch als Hörspiel unter dem selben Titel vertont. Dort wurden allerdings all jene oben erwähnten Abschnitte weggelassen, die für den Fan interessant sind. Hier kommt der Hörer erstmalig in den Genuss die Anfänge des beliebten Spezialagenten von Anfang an mitzuerleben. Die Musik ist wieder von allerhöchster Qualität und passt ideal zum Geschehen. Die Stimme von Schmitt schafft es darüber hinaus auf eindringliche Art und Weise, die Szenerie des nebelverhangenen Moores bildlich vor den Augen des Hörers entstehen zu lassen. Besonders gelungen ist dem Sprecher auch der russische Akzent von Iwan Kunaritschew und es gibt einfach keine einzige Stelle, die fehlerhaft betont wurde. Auch in diesem Hörbuch beweist Schmitt seine Vielfältigkeit. Ob es nun die Protagonisten der PSA sind, der Duke of Huntingdon, dessen Töchter, der Händler Finnigan oder der Butler John. Jeder Charakter bekommt seinen eigenen Klang, seinen eigenen Sprachrhythmus. Insbesondere der kleine Bobby, der Sohn des Gemischtwarenhändlers Finnigan, wird von Rainer Schmitt lebensnah wiedergegeben.
Die Musik stammt abermals von Günter Merlau, der mit seinem Label Lausch auch die Produktion übernahm. Regie führte dieses Mal Patricia Nigiani, welche bereits bei dem Fantasy-Hörspiel "Legend - Hand of God" hervorragende Arbeit ablieferte.
Unterlegt ist die Geschichte gerade zu Beginn der einzelnen Kapitel von dem charakteristischen Knistern alter Langspielplatten aus Vinyl. So kommt bei dieser sehr stimmungsvollen Lesung gleich in mehreren Aspekten Nostalgie pur auf.
Wie schon bei dem Hörbuch Nummer 1 wurde auch hier sehr viel Wert auf das Erscheinungsbild gelegt. Der elegante Pappschuber mit der unverkennbaren Knochenklaue und dem Original-Titelbild von Lonati stimmen den Hörer schon vorab auf das gruselige Geschehen im Todesschloss ein. Auf den Rückseiten der einzelnen CD-Hüllen erfährt der Leser Wissenswertes rund um Dan Shocker und Rainer Schmitt.
Fazit:
Abermals ein Volltreffer von Europa. Rainer Schmitt scheint wie geschaffen dafür zu sein, die Romane von Dan Shocker den Hörbuch-Fans schmackhaft zu machen.
Bleibt zu hoffen, dass die ersten Hörbücher viel Anklang in der Fan-Gemeinde finden und uns Rainer Schmitt noch eine Menge Larry-Brent-Abenteuer vorlesen wird.