Durch die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft bedürfen immer mehr Menschen pflegerischer Hilfe und Unterstützung, um die Gegebenheiten des alltäglichen Lebens zu meistern. Hinzu kommt noch Hilfe in Akutsituationen oder bei Erkrankungen, welche eine pflegerische Versorgung oder Betreuung unabdingbar macht.
Leider, zumindest in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes, führen wirtschaftliche Unternehmensführungen dazu, dass Pflegepersonal abgebaut wird.
Daraus folgt, dass weniger Personal teilweise sehr komplexe und zeitaufwendige Pflegesituationen erfassen und managen muss. Das setzt aber eine sehr kompetente Handlungs-, Denk- und Arbeitsweise voraus, welche nur mit Hilfe einer grundsoliden Ausbildung und einer beständigen Weiterentwicklung der Arbeitsweise zu gewährleisten ist.

Durch den beständigen demographischen und wirtschaftlichen Wandel hat sich in der Vergangenheit das Berufsbild in der Krankenpflege geändert. Seit Januar 2004 gilt zudem ein neues Krankenpflegegesetz, welches nicht nur in der Ausbildung, sondern auch in der Berufsauffassung selber zu vielen Neuerungen führte. Der Weg der Krankenpflege führt von der bloßen Versorgung erkrankter Menschen und Arztassistenz weg, hin zu einer Gesundheitsprophylaxe, welche sämtliche Altersgruppen umfasst sowie sämtliche Lebenslagen der Patienten in stationären oder ambulanten Einrichtungen. Dies war vor 2004 nicht so deutlich im Krankenpflegegesetz geregelt, es gibt zudem auch eine neue Berufsbezeichnung: Gesundheits- und Krankenpflegekraft.

Seit zehn Jahren bildet das Lehrbuch "Pflege heute" einen festen Bestandteil in der Ausbildung und im weiteren Berufsleben. Im Juli 2007 erschien die vierte, komplett überarbeitete Auflage dieses Buches, die nach den Gegebenheiten des neuen Gesetzes ausgerichtet ist. Auf über 1400 Seiten werden in verschiedenen Kapiteln nicht nur die Grundlagen der Pflege vermittelt, sondern zudem weitere Einblicke in spezielle Bereiche der Pflege gewährt. Es bietet darüber hinaus Einblicke in die kurative, präventive, palliative und rehabilitative Pflege im stationären und ambulanten Bereich, Einbeziehung sämtlicher Altergruppen - vom Frühgeborenen bis zum alten Menschen -, sowie die Pflege in den verschiedenen Lebensphasen unter Berücksichtigung von sozialen und kulturellen Besonderheiten. Natürlich wird bewährtes und erprobtes Wissen ebenso vermittelt, wie Neues.
Galten in den vorherigen Ausgaben noch die unterschiedlichen Pflegetheorien, zum Beispiel die Aktivitäten des täglichen Lebens, als Leitfaden, wird diese Gliederung teilweise aufgehoben. Hinzu kommen die Themen Pflegewissenschaft, Rehabilitation, Palliativpflege, Gesundheitsförderung und Prävention. Diese neuen Abschnitte nehmen die erste Hälfte des Lehrbuches ein. In der zweiten Hälfte wird auf die Basis der Pflege in Bezugnahme der Neuerungen eingegangen.
Ein umfassendes Gesamtinhaltsverzeichnis, wie man es an dem Anfang eines solchen Buches erwarten würde, findet sich nicht. Im vorderen Buchdeckel findet sich jedoch eine Kurzübersicht der Kapitel. Am Anfang jedes Kapitels wird dann auf die genaueren Inhalte eingegangen. Hinzu kommt ein Register mit über 14000 Stichworten. Dies ermöglicht eine schnellere Suche nach bestimmten Sachverhalten.
Als Bewährtes wurde das Farbleitsystem übernommen und erweitert. In sogenannten "Textkästen" wird auf Informationsschwerpunkte in folgenden Bereichen eingegangen: Pflege, Krankheitslehre, klinische Medizin und Pharmakotherapie. Darüber hinaus, gibt es noch die "Textkästen" für Warnhinweise, Hinweise für vermeidbare Fehler in der Pflege und Definitionen in einem verkürzten Telegrammstil. Das Wissen wird nicht in endlosen verklausulierten Texten vermittelt, sondern in prägnanten und gut verständlichen Texten. Doch es ist ein Fachbuch, damit eignet es sich nicht sonderlich gut für Laien auf dem Gebiet der (Kranken-)Pflege. Trotz des sehr umfangreichen Wissens, welches in "Pflege heute" zu finden ist, wird Spezialwissen nur angeschnitten. Für eine Vertiefung des Wissens zum Beispiel in der Intensivpflege gibt es weiterführende Literatur.
Natürlich funktioniert Wissensvermittlung besonders gut durch Abbildungen und graphische Darstellungen wie Tabellen. Vernetzungen und Querverweise auf andere Kapitel sowie Problemstellungen und -lösungen sind ebenso zu finden. In der Pflege und Medizin gibt es, wie in anderen Berufen auch, eine fachspezifische Terminologie. Doch existieren neben lateinischen und griechischen auch deutsche und englische Fachbegriffe. Diese Fülle an Begriffen kann durchaus verwirrend sein. Auch hier wurde sehr gut mitgedacht und so werden diese vorgestellt und die gängigsten durch Fettdruck besonders hervorgehoben. Am Ende des Buches findet der Leser eine Übersicht über die Abkürzungen, welche in Pflege und Medizin sehr häufig zu finden sind. Auch werden Unfallverhütungsvorschriften, Kontaktadressen und weiterführende Literaturhinweise eingebunden.

Natürlich ist so ein umfangreiches Werk nicht möglich ohne die Hilfe von einer Vielzahl von Autoren aus den verschiedensten Bereichen der Pflege und Medizin. Damit wird auch gewährleistet, dass bei speziellen Themen diejenigen Autoren zum Zuge kamen, die auf diesem Gebiet eine besondere Kompetenz darstellen.

Dieses Buch richtet sich aber nicht nur an Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege, sondern auch an die (Fach-)Pflegekräfte, welche ihre Ausbildung schon abgeschlossen haben und mitten im Berufsalltag stehen. "Pflege heute" bildet damit also einen ständigen Wegbegleiter im Berufsleben, von der Ausbildung an. Im Buch ist auch eine PIN enthalten, mit der die Angebote auf der "Pflege heute"-Homepage genutzt werden können. Bis zum Erscheinen der nächsten Auflage ist diese PIN gültig. Voraussetzung für die Nutzung ist natürlich die Registrierung auf der Homepage.

Dieses Buch ist unbedingt zu empfehlen für jeden, der den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege ergreifen möchte. Es stellt eine sehr solide Säule für diesen Beruf dar. Darüber hinaus sollte in Pflegeeinrichtungen ein solches Buch zu finden sein, um anhand der neuen Ausbildungsaspekte eine qualifizierte Ausbildung auch weiterhin gewährleisten zu können.