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 Vergangene Zukunft, Band 2: Planetoid 127

Vergangene Zukunft Band 2

Serie: Vergangene Zukunft, Band 2
Autoren: Edgar Wallace
Übersetzer: Hermann Schladt
Verlag: vss-Verlag

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


"Hier spricht Edgar Wallace." Und schon weiß man, dass es um eine Kriminalverfilmung des britischen Schriftstellers Richard Horatio Edgar Wallace geht. Zahlreiche Filme basieren auf seinen Romanen und laufen auch heute noch im Fernsehen. Hat Wallace denn überhaupt sonst noch etwas in seinem Leben gemacht, außer Kriminalromane zu schreiben? Er hat, wie unter anderem der vorliegende Heftroman "Planetoid 127" beweist, der in der Science-Fiction-Sparte beheimatet ist.

Tim und seine Freunde, die Geschwister Chap und Elsie, machen sich mit dem Kahn über den Fluss auf zu Tims Lehrer und Professor Colson, um ihn zu besuchen. Schon auf dem Weg dorthin passiert ihnen Seltsames, treffen sie doch Harry Dewes, den Cousin des Professors, der versucht, sie von Colsons Wahnsinn zu überzeugen. Tim durchschaut das falsche Spiel, das der Mann offenbar treibt, um an das beträchtliche Vermögen des Professors zu kommen, und Dewes macht sich rasch davon.
Als sie die Villa des Professors erreichen, wartet die nächste Überraschung auf sie. Der Professor scheint sich sehr für Astrologie zu interessieren, und zufällig hören die drei einen Funkspruch in einer ihnen unbekannten Sprache mit. Der Professor macht ein großes Geheimnis darum, bittet aber Tim, die Nacht in seiner Villa zu verbringen, weil er noch wichtige Dinge mit ihm zu besprechen habe.
Während sich Chap und Elsie auf den Heimweg machen, erfährt Tim in einem vertraulichen Gespräch mit Professor Colson unglaubliche Dinge. Anscheinend ist es dem Professor gelungen, Kontakt zu einem fremden Planeten aufzunehmen! Und er hat Tim dazu auserkoren, sein Assistent und Nachfolger zu werden. In der Nacht aber überschlagen sich die Ereignisse …

Edgar Wallace hielt sich nicht lange im Science-Fiction-Genre auf - und das war gut so, bedenkt man, was er der Kriminalliteratur Kultiges hinterlassen hat. Dennoch ist es interessant, seinen Ausflug in die Science-Fiction zu lesen. Inhaltlich erinnert das Ganze entfernt an Jules Verne, wozu auch der meist getragene, ruhige Fluss der Erzählung beiträgt. Mit einem fremden Planeten und Kontakt dorthin, aber ohne weitere SF-orientierte Elemente zeigt sich die Geschichte auf 56 Seiten nicht allzu komplex und mit eindimensionalen Figuren - mehr hätte den Heftroman allerdings auch überfrachtet.

Die Aufmachung des Heftromans ist gewöhnungsbedürftig und erinnert, abgesehen von dem gelungenen Coverbild, eher an ein Schulheft. Andererseits verbindet man das optische Erscheinen unweigerlich ein bisschen mit alten Pulp-Heftchen. Der Preis ist mit fünf Euro aber eindeutig zu hoch, betrachtet man nicht nur den Umfang, sondern auch die Aufmachung im Vergleich zu anderen Heften und Heftromanen.

Fans von Edgar Wallace sollten sich den Ausflug des Autors in die Science-Fiction gönnen, ebenso große SF-Fans. Über diese beiden Komponenten hinaus hat "Planetoid 127" wenig anzubieten, was eine große Leserzielgruppe ansprechen würde.

Tina Klinkner



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