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Der Horror jeder Mutter: Nur kurz hat Suzanne Cullen sich weggedreht, um ihren kleinen Sohn Doug zu trösten, der panische Angst vorm Weihnachtsmann bekam, und als sie wieder hinsah, war ihre kleine Jessica aus dem Kinderwagen verschwunden. Entführt. Der Schock über das Verschwinden des drei Monate alten Säuglings war groß, doch es wurde nie eine Spur entdeckt und offiziell wurde der Fall zu den Akten gelegt. Doch Suzanne, ihr Mann Roger und auch der kleine Doug, der nur drei Jahre alt war, kamen nie über diesen Schock hinweg. Die Familie zog zum Antietam Creek und baute ein neues Leben auf. Oder versuchte es zumindest, da Roger nicht mit der Suzannes Trauer klar kam und sie verließ. Immer wieder dachte Suzanne, sie hätte Jessica irgendwo erkannt, nur um doch immer wieder enttäuscht zu werden. So vergingen die Jahre.
Lana Campbell, Anwältin und Mutter eines kleinen Sohnes, möchte mit aller Macht verhindern, dass am Antietam Creek ein neues Wohngebiet entsteht, da damit ein wunderschönes Stück Landschaft zerstört werden würde. Sie halst sich damit die Feindschaft von Dolan, dem Bauunternehmer auf.
Als auf eben diesem umstrittenen Grundstück ein uraltes Skelett entdeckt wird, kann Lana ihr Glück kaum fassen. Die Bauarbeiten werden gestoppt und ein Spezialistenteam wird einberufen, um zu prüfen, ob das Land vom archäologischen Standpunkt aus betrachtet wertvoll ist.
Die Leiterin dieses Teams ist Callie Dunbrook, eine Archäologin mit Herz. Nicht nur die Knochen interessieren sie, sondern auch der Mensch, den sie einst formten. Auf die Grabung am Antietam Creek freut sie sich besonders, da dies wirklich eine einmalig schöne Gegend ist.
Doch als sie ankommt, verfliegt ihre Begeisterung kurzzeitig: Sie soll mit ihrem Ex-Mann Jake zusammenarbeiten. An sich wäre es wohl nicht so schlimm, hätte er sie nicht betrogen. Trotzdem tut sie ihr Bestes, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr diese Begegnung sie erschüttert. Nicht nur glaubt sie, diesen Mann noch zu lieben, darüber hinaus kann sie sich noch gut an die unvergesslichen Nächte mit Jake erinnern. Diese Erinnerungen sind auch bei ihm noch sehr wach, er möchte sie unbedingt zurückerobern.
Anfangs läuft bei den Ausgrabungen alles noch Plan, doch dann sieht Suzanne Callie im Fernsehen und ist sich sicher, ihre verlorene Tochter vor sich zu sehen. Sie drängt Callie, nach Hause zu fahren und ihre Eltern zu fragen, ob sie vielleicht adoptiert wurde.
Callie engagiert Lana, das Geheimnis ihrer Herkunft zu lösen.
Lanas Fälle vermischen sich, als die Grabungen sabotiert werden. Die Dorfbewohner glauben an einen Fluch, das Team verdächtigt Dolan. Doch es gibt noch einen Feind, und dieser schreckt vor Mord nicht zurück.
Nora Roberts hat es hier geschafft, einen Liebesroman mit einem Krimi zu verknüpfen. Man merkt, dass sie als J.D Robb auch Erfahrungen im Schreiben von Krimis hat.
Trotzdem überwiegt der Teil mit den Liebesszenen, welche zum Teil wieder eindeutig geraten.
Wer immer den Roman nicht wegen der Erotik liest, wird den Krimiteil bevorzugen, da hier die Handlung weniger vorhersehbar und richtig überraschend ist. Auch ist die Thematik um Kindesentführung, illegalen Kinderhandel und schwierige Adoptionsverfahren immer wieder aktuell. Nora Roberts gelingt es sehr gut, Callies Verzweiflung und Bedrängnis zu schildern.
Ein Negativ-Aspekt dieses Romans ist, dass Nebenstränge nicht immer konsequent genug verfolgt werden, teilweise wird die Lösung innerhalb einer halben Seite abgehandelt.
Dieses Buch ist, wie die meisten von Nora Roberts, vor allem für Frauen geeignet. Fans der Autorin, die nicht ohne Grund die Bestseller-Listen anführt, werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen.