Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
"Die Elfen" von Bernhard Hennen und James Sullivan ist ein Meisterwerk, einer der besten Fantasyromane der letzten Jahre, einer der besten aus deutschsprachiger Feder überhaupt. Die Nachfolger, die Hennen allein schrieb, gehören zu der gehobenen Abenteuerfantasy, konnten den ersten Band aber nicht mehr erreichen. Nun hat Hennen gleich noch eine ganze Trilogie "Elfenritter" nachgelegt, die nun sukzessive veröffentlicht werden.
Das Fjordland und die Albenkinder kämpfen gemeinsam gegen die Tjuredpriester, die, ohne es zu wissen, dem dämonischen Devanthar dienen, der alle Albenkinder vernichten will. Gishild ist die kleine Prinzessin des Fjordlandes und reitet mit zu Verhandlungen. Als die Maurawani-Elfe Silwyna, Gishilds Lehrerin, auf Kundschaft auszieht und Gishild eine schreckliche Bedrohung spürt, sucht sie nach ihrem Vater und gerät in ein großes Schlamassel, in die Hand der Feinde, und auf der Flucht der Tjuredordensritterin Lilianne mit Gishild kommt es zu einer furchtbaren Schlacht.
Der junge Luc ist der letzte Überlebende eines Dorfes, das von der Pest heimgesucht wird. Als Wölfe ihn verfolgen, kommen ihm letztlich Ordensritter zur Hilfe, einen von ihnen schießt er allerdings nieder, weil der mit Rabenmaske gar zu unheimlich aussieht.
Die Gruppe von Ordensrittern ist daraufhin gespalten, einige wollen Luc töten, die junge Ritterin Michelle - zufällig Liliannes Schwester - tritt für den Jungen ein und ist bereit, mit ihm zusammen für ein Jahr die Zivilisation zu meiden. Dann bekommt Michelle aber auch die Pest ...
Da hat Hennen einen wirklich cleveren Ableger konzipiert. Zwei Kinder am Rand der Adoleszenz im Mittelpunkt einer spannenden Auseinandersetzung, Kämpfe und Intrigen, die Welt der Ordensritter und ihre ganz andere Sicht der Dinge. Toll geschrieben, liebenswerte Hauptcharaktere und interessante Antagonisten, die gern auch mal was Nettes haben dürfen. Das einzige, was nicht so richtig funktioniert, ist die Dramaturgie, die eine spannende Ausbildungsgeschichte erst recht spät im Buch beginnen lässt. Davor wirkt das Buch eher ein bisschen zerfahren und ziellos. Der zweite Teil des Buches ist deutlich stärker als der Anfang.
Ein weiterer Aspekt ist natürlich die Rückkehr in eine absolut faszinierende Welt, ein Wiedersehen mit wichtigen elfischen Helden, wie bei so mancher Fantasy-Welt ist der Beginn auch dieses Buches eine Rückkehr in ein Zuhause, das den Fan in Hochstimmung versetzen muss.
Ob "Elfenritter" eine große Sache wird, werden die beiden nächsten Bände entscheiden. Aber nach einem nur manchmal etwas holprigen Anfang macht der erste Band eine Menge Hoffnung und Spannung auf mehr.