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Die Schatten über dem Kontinent werden länger, denn der Eroberungsfeldzug der Nebelkönigin Morgoya hat begonnen. Die Letzte Flamme, der einstige Irrlichtjäger Kai, ist die letzte Hoffnung für die Menschen vor einer Zukunft unter der Knute der finsteren Nebelkönigin. Doch bevor es zu einer entscheidenden Schlacht kommen kann, warten noch einige zu überwindende Gefahren auf den jungen Feuermagier und seine Freunde.
"Die Letzte Flamme" ist der dritte und letzte Teil von Thomas Finns Jugendfantasy-Trilogie "Die Chroniken der Nebelkriege". Beide vorangegangenen Teile konnten ihr Publikum vollauf überzeugen, was eine erhebliche Erwartungshaltung für den dritten Band erzeugte. Die gute Nachricht vorne weg: Auch "Die Letzte Flamme" hat sich die Höchstwertung verdient. Thomas Finn ist ein gelungener Abschluss seines neuesten Romanzyklus gelungen.
Die Handlung des dritten Bandes entwickelt sich im bewährten Stile weiter: Kai hat seine Ausbildung zum Feuermagier abgeschlossen und kann sich nun sicher sein, die prophezeite "Letzte Flamme" zu sein, welche den Kampf gegen die Dunkelheit aufnehmen wird. Währenddessen schreitet Morgoyas Eroberungsfeldzug auf dem Kontinent voran. Hammaburg, Kais Zuhause, ist mittlerweile fest in der Hand der Besatzer. Doch als ob das nicht schon genug wäre, scheint auch unter den Verteidigern der freien Lande alles andere als Einigkeit zu herrschen.
Auch der dritte Teil ist - wie schon der vorangegangene "Eisige Schatten" - ein Reiseroman. Das Abenteuer führt Kai und seine Freunde von Colona nach Hammaburg und von dort ins Herz von Morgoyas Reich: das Inselkönigreich Albion, wo Kai den Grundstein für die letzte Schlacht gegen die Nebelkönigin legen muss.
Wie es sich für den Abschluss eines Romanzyklus gehört, laufen hier alle in den vorangegangenen Bänden ausgelegten Handlungsfäden zusammen. Und natürlich gibt es ein Wiedersehen mit den Sympathieträgern unter den handelnden Charakteren, allen voran der ruppige aber gutherzige Klabautermann Koggs. Hier zeigt sich erneut eine besondere schriftstellerische Stärke des Autors, nämlich die Darstellung solcher hervorstechender Nebencharaktere. Aber auch ansonsten hat Thomas Finn nicht einen Deut seines Könnens eingebüßt, sondern präsentiert sich in bester Kondition.
Ein weiterer Aspekt, der positiv hervorzuheben ist, ist die Tatsache, dass Finn nun auch den nötigen Rahmen gefunden hat, um sein Bedürfnis nach Epik in seinen Geschichten auszuleben. Wirkten seine Finalszenen in Abenteuern wie "Der Basiliskenkönig" oder Romanen wie "Das Greifenopfer" noch etwas zu episch im Korsett des "realitätsnahen" Aventuriens, so fügt sich das bombastische Ende von "Die letzte Flamme" lückenlos in die von ihm geschaffene Welt der Nebelkriege ein.
Abschließend lässt sich feststellen, dass Thomas Finn mit den "Chroniken der Nebelkriege" eine klassische Jugendfantasy-Trilogie gelungen ist, die ihresgleichen sucht. So ist auch bedauerlich, dass sie nicht in einem Zug mit anderen, bekannteren Reihen wie "Tintenherz" von Cornelia Funke genannt wird. Man darf hoffen, dass eine kommende Softcover-Veröffentlichung der Chroniken weitere neue Leser verzaubert und Thomas Finn endlich den Bekanntheitsgrad erlangt, der ihm bei seinen Erzählkünsten auch gebührt. Jedenfalls darf man bei dieser Qualität auf sein nächstes Projekt sehr gespannt sein.