Boden, Wand und Decke sind Elemente des Raumes, die vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bieten. Im Gegensatz zu teuren Möbeln kann man sich aber, gerade was Wand und Decke betrifft, den Wunsch nach Veränderung und Umgestaltung der Wohnung relativ leicht erfüllen. "Boden, Wand, Decke - Raumgestaltung leicht gemacht." von Martin Kurz ist im Blottner Verlag erschienen und will bei der Gestaltung der titelgebenden Raumelemente behilflich sein.

Einundzwanzig Kapitel befassen sich mit dem Element Boden, wobei neun Kapitel den Holzböden gewidmet sind. Es sind verschiedene Holz- und Verlegarten zu sehen. Außerdem gibt es vier Kapitel, die unterschiedliche Anleitungen bereithalten: eines zum Verlegen von Massivholzdielen, die mit Dübeln verbunden werden; eines, das eine Anleitung zum Verlegen von Mehrschichtparkett per Klick bereithält; eines, das Tipps für einen neuen Bodenaufbau mit Gipsfaser-Estrich gibt und eines, das sich mit dem Verlegen von Holzboden im Fischgrätenmuster beschäftigt. Zwei weitere Kapitel beschäftigen sich mit dem Renovieren von Holzböden, wobei Tipps zum Schleifen und Lackieren von Parkett gegeben werden sowie zum Aufhellen und Schützen von Holzdielen mit Seife und Lauge.
Nach den Holzfußböden werden textile Bodenbeläge als mögliche Farbakzente vorgestellt. Hier gibt es Tipps zum Verlegen von Teppichfliesen, Sisal-Boden und Vliesrückenteppichen. Es werden außerdem Linoleum, Kork und neue, trendige Bodenbeläge und besondere Verlegetechniken besprochen. Nach den textilen Bodenbelägen wird zu Natursteinfliesen und -platten und zu Granit übergegangen. Anleitungen betreffen in diesem Abschnitt das Verlegen und Behandeln von Cotto-Fliesen und das Glattspachteln von Estrich, um Kautschuckfliesen zu verkleben.

Nach den Böden wird die Wandgestaltung besprochen. Es gibt fünf Kapitel in denen man verschiedene Beispiele ansehen kann. Vier weitere Kapitel enthalten Tipps und Anleitungen zur Wahl der richtigen Farbrolle, zu verschiedenen Arten von Innenputz, zum Auftragen von Grund- und Sichtputz und zu einer Putz-Optik, die ohne das Aufziehen von Innenputz auskommt. Ein Kapitel enthält das Renovierungsbeispiel eines Schlafzimmers, dessen Boden und Wände neu gestaltet werden. Die vier nachfolgenden Kapitel widmen sich dann den Tapeten. Hier gibt es jeweils eine Anleitung zum Verarbeiten von Papier- und von Vliestapete.

Die letzten sechs Kapitel befassen sich schließlich mit der Decke. Es geht um Holzdecken, um den Übergang zwischen Decke und Wand, um Ausbauplatten, die man sowohl für Decken als auch Wände nutzen kann und um gewölbte Decken. Das letzte Kapitel stellt ein weiteres Renovierungsbeispiel vor.

Zuallererst irritiert an diesem Buch, dass es weder eine Einleitung noch ein Vorwort gibt. Die Leser, die Einleitungen sowieso nie lesen, wird das nicht stören. Leser aber, die ein Gefühl für den Autoren und das Buch bekommen möchten, indem sie die Einleitung oder das Vorwort lesen, werden hier enttäuscht, denn nach dem Inhaltsverzeichnis geht es sofort mit dem ersten von fünfzig Kapiteln los.

"Boden, Wand, Decke" ist nicht leicht in die Ratgeberliteratur einzuordnen. In zahlreichen, meist kleinen, Fotos sind verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten zu sehen. Man bekommt also einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten, die sich anbieten. Das Buch enthält außerdem immer wieder Tipps, ja sogar viele Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die das nötige Handwerkzeugs vermitteln wollen, so dass man seinen Wohnraum ohne fachmännische Hilfe umgestalten kann. Für erfahrene Heimwerker werden die Anleitungen vielleicht ausreichend sein. Der blutige Anfänger sollte sich aber noch Tipps, Tricks und im besten Fall tatkräftige Hilfe von erfahrenen Freunden, Bekannten oder Verwandten holen. Natürlich muss zwischen den verschiedenen Schwierigkeitsgraden unterschieden werden. Einen Teppich zu verlegen erfordert nicht so viel Know-How wie das Aufziehen von Innenputz.

"Boden, Wand, Decke" verbindet Tipps zur Gestaltung der drei genannten Elemente mit der Erläuterung des zur Umgestaltung notwendigen Know-How. Auf nur 174 Seiten wird dabei natürlich nur an der Oberfläche gekratzt. Trotzdem bekommt der Leser einen Einblick in verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung und außerdem in den Aufwand, der für die Umsetzung nötig ist.