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Die Sommerferien stehen schon fast vor der Tür, doch bis dahin muss noch einiges getan werden: Es müssen noch Klassenarbeiten geschrieben, Vokabeln gelernt und Hausaufgaben erledigt werden. Doch neben den schulischen Aufgaben im Internat Lindenhof kommt natürlich auch der Spaß nicht zu kurz bei den Mädchen der zweiten Klasse, in welcher sich auch Hanni und Nanni befinden. Die Zwillinge verbringen jede freie Minute draußen an der sommerlich warmen Luft mit ihren Freundinnen und erleben dabei, wie der Titel es bereits schon vermuten lässt, jede Menge neue Abenteuer.
Wie der Leser der ersten beiden Bände bereits weiß, ist jeder Anfang schwer und gerade in Lindenhof braucht man erstmal ein paar Tage beziehungsweise manchmal auch Wochen, bis man sich an den Schulalltag gewöhnt hat. Nach den Osterferien ist es besonders hart für die zweite Klasse, da diesmal nicht nur zwei Schülerinnen die Stufe verlassen haben, sondern gleich auch noch fünf neue dazugekommen sind. Dabei könnten die Neuen unterschiedlicher nicht sein. Sadie ist eine reiche Erbin, die sich nur für Frisuren, Kleider und Filmstars interessiert und daher sich auch direkt mit Elli, der Kusine der Zwillinge, anfreundet.
Petra ist erst elf Jahre alt, obwohl die anderen Mädchen der Klasse bereits dreizehn sind, und ist ein Arbeitstier. Sie geht kaum raus und arbeitet verbittert für die Schule. Dabei ist sie sehr schüchtern und zieht sich schnell in ihr Schneckenhaus zurück. Helene spielt auf brave Schülerin und lacht nicht über die lustigen Streiche. Ganz im Gegenteil: Sie ist eine Petze und macht sich somit bei Schülerinnen und Lehrern recht schnell unbeliebt. Roberta, welche allgemein nur Bobby genannt wird, schlägt in die gleiche Art wie Jenny und ist immer für einen Streich zu haben. So bekommt die Klasse beispielsweise einiges zu lachen, als die allseits berüchtigte Französischlehrerin Mamsell ein verlorenes Katzenjunges im Kamin des Klassenzimmers sucht, weil immer wieder ein kläglicher Katzenlaut erklingt.
Die fünfte Neue im Bunde ist Charlotta, welche mit ihrem heißblütigen Temperament immer wieder für Aufregung sorgt und die Klasse den Atem anhalten lässt, als sie sich mit Mamsell in die Haare bekommt. Doch Charlotta umgibt trotz ihrer offenen, liebenswerten Art ein Geheimnis, welches besonders die hinterhältige Helene in Erfahrung bringen möchte, um Charlotta vor der ganzen Klasse schlecht zu machen.
Enid Blyton hat mit dem dritten Band der Kultserie "Hanni und Nanni" nicht nur die Geschichte um Hanni und Nanni mit ihren Freundinnen in Lindenhof weitergeführt, sondern vermittelt den Lesern auch Werte, die wichtig sind fürs Leben. So schafft sie es, dem Leser die hinterhältige Helene so gut zu beschreiben, dass man einfach lernen muss, wie schädlich es für einen selbst ist, anderen zu schaden. Kindern solche Vorstellungen in dieser Art und Weise näher zu bringen ist sehr wichtig, da Kinder beim direkten Appell meist nicht reagieren, sondern gerade durch solche Geschichten lernen, mit dem Gegenüber gerecht und rücksichtsvoll umzugehen.
Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist dieses Buch wieder sehr schön geschrieben in einer für Kinder gut verständlichen Sprache. Doch auch in diesem Buch sind die Ausdrücke der Französischlehrerin etwas ärgerlich. Für Erwachsene, die Französisch verstehen, ist es klar, dass in den Satzteilen, die auf Französisch sind, keine wichtigen Sachen zu finden sind und diese auch immer wieder auf Deutsch wiederholt werden. Doch woher soll ein Kind das wissen?