Jane Austens Geschichten erfreuen sich in unserer Zeit einer immensen Beliebtheit - nicht zuletzt dank der zahlreichen Verfilmungen für Fernsehen und Kino. Diese Präsenz schien auch das Interesse an der Autorin selbst zu schüren, so dass im Laufe der Zeit immer mehr Biographien erschienen und einer sogar als Inspiration für einen Film über das Leben der jungen Jane Austen diente.
Es muss wohl dieser Film gewesen sein, die Tatsache, dass nun viele Menschen mehr über die geliebte Autorin erfahren würden, die Felicitas von Lovenberg an den Schriebtisch trieb.
Heraus kam das Buch "Jane Austen", eine kurze Biografie, die zugleich etwas über die Literatur der Autorin verrät, ihre Beliebtheit - und eben auch über die Verfilmungen spricht, darunter auch schon erwähnter Film.

Der Text ist dabei in drei Teile geteilt und oft hat man das Gefühl, man würde drei Essays oder Kolumnen lesen, die hier zu einem Buch zusammengefasst wurden. Die Details über Janes Leben werden dabei kurzweilig und wirklich interessant vorgetragen - bei der Analyse ihres posthumen Ruhmes wiederholt sich die Autorin allerdings etwas. So trifft man in jedem der Teile eine längere Erwähnung des Filmes ("Geliebte Jane") über Jane Austens Leben, die an einigen Stellen geradezu an Werbung grenzt. Allerdings soll der Autorin hier nichts vorgeworfen werden - es ist eher anzunehmen, dass sie von der Verfilmung völlig begeistert war und diese Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen ist.
Schade ist allerdings, dass der männliche Held der filmischen Biographie als durchaus reale große Liebe Jane Austens dargestellt wird, nur um dem Leser ganz am Ende des Buches zu verraten, dass sich Jane Austen vielleicht nie wirklich verliebt hat und höchstens den jüngeren Bruder von William Wordsworth als geeigneten Heiratskandidaten ansah.

Ansonsten finden Freunde von Jane Austens Geschichten in dem Text viele Verknüpfungen zwischen der Autorin und ihren Heldinnen und die Ermahnung, die Geschichten nicht als bloße Liebesschnulzen zu lesen.

Viel mehr als ein oberflächlicher Einstieg in die Welt der Jane Austen ist dieses Büchlein allerdings nicht. Von 93 Seiten ist gerade mal die Hälfte mit Text versehen - die andere, rechte Hälfte des Buches ist mit Abbildungen und Fotos aus dem neuen Film über Janes Austen geschmückt. Diesen sollte man wohl auch schon gesehen haben, denn die Autorin verrät ziemlich freimütig dessen Ende - Überraschungen bleiben da für einen spätern Kinobesuch nicht mehr.

Was bleibt, ist ein netter, schnell und flüssig zu lesender Text über Jane Austen, der einen netten Einstieg in ihre Biographie und ihr Schaffen gibt. Nach der Lektüre wird man auf Partys oder bei Freundinnen mit diesem Wissen strahlen können - einen tieferen Einblick bekommt man nicht und sicher sein kann man sicht auch nicht, ob jeder Vergleich zwischen der realen Jane und ihren fiktiven Heldinnen wirklich korrekt ist.

Wer den Preis nicht scheut und nur etwas über das Leben der Jane Austen erfahren möchte, dem sei zu dem Buch geraten, ebenso wie wahren Austen-Verehrern. Es ist ein interessantes Kurzporträt und nette Unterhaltung für Zwischendurch.