Dies ist der zweite Teil von "Das Gebärdenbuch - Das kleine 1x1 der Gebärdensprache". Die Autorin Birgit Jacobsen hat hier zahlreiche Gebärden für Einsteiger der Deutschen Gebärdensprache (kurz DGS) gesammelt.

Diesmal hat sie sich auf den Wortschatz konzentriert, der sich auf Dinge bezieht, die für Kleinkinder interessant sind. Das mag so klingen, als sei das Buch für Erwachsene uninteressant, das ist aber keineswegs der Fall. Namen der Räume im Haus, Bezeichnungen für das, was wir Essen oder wie wir uns gerade fühlen und Tipps zur Erstellung eines Gebärdennamens sind für alle Altersklassen gleich wichtig und für Erwachsene, die die DGS lernen, genau das Richtige, um einen gelungenen Einstieg in die Sprache zu finden. Die Themenbereiche erstrecken sich von der Beschreibung der eigenen Person über Spielsachen, die Wohnung und dem, was sich in ihr befindet über Tiernamen und Nahrungsmittel bis hin zu Fernsehsendungen und Märchenfiguren.

Dem Buch liegt ein Poster bei, auf dem das Fingeralphabet abgedruckt ist, eins der wichtigsten Dinge, die man beherrschen sollte. Im Vergleich zu der Version, die sich in Band Eins befand, hat es sich deutlich verbessert. Es ist in Orange gehalten, wodurch es besser lesbar ist und zeigt neben der Mundbildschrift auch das entsprechende Gebärdenschriftzeichen. Zusätzlich ist ein Tier abgebildet, dessen Name mit dem ensprechenden Anfangsbuchstaben beginnt.

Sowohl die Mundbildschrift als auch die Gebärdenschrift spielen in diesem Buch generell eine große Rolle. Anstatt nur den Bewegungsablauf einer Gebärde zu beschreiben, was vor allem hörenden Lernenden nützt, wird die Gebärde in den beiden genannten Sprachen abgedruckt. Diese erleichtern den Menschen den Umgang mit der Gebärdensprache, die das gesprochene Wort nie kennen gelernt haben. Und selbst dem Hörenden, geben die zu Anfang noch sehr fremd wirkenden Zeichen eine gute Hilfestellung, da sie stellenweise sogar selbsterklärend sind. Im Zusammenhang mit dem Foto, auf dem man sieht, wie die Gebärde ausgeführt wird, ergibt sich so ein guter Gesamteindruck.

Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass "Das Gebärdenbuch" nicht dafür geeignet ist, sich die Gebärdensprache selbst beizubringen. Es ist eher wie ein Wörterbuch aufgebaut und kann als Nachschlagewerk oder Gedächtnisstütze dienen. Einzelne Worte mag man hiermit lernen, Informationen zur Grammatik oder der für die DGS so typischen Verkürzung von Sätzen findet man hier nicht.

Durch seine spielerische Aufmachung hat das Buch einen hohen Aufforderungscharakter. Man bekommt sofort Lust, das Gesehene nachzumachen und prägt sich so auf einfachste Weise die Vokabeln ein.

Somit ist der zweite Teil diese Serie ein gelungener Nachfolger, der sogar noch ein wenig mehr zu bieten hat als der erste Band und ein wenig besser strukturiert ist.