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Dies ist der vierte Band der "Ythaq"-Comicserie aus dem Hause Splitter. Während bei vielen anderen Reihen die Qualität mit der Zeit eher nachlässt, kann diese hier immer noch voll überzeugen und wartet wieder mit neuen Überraschungen auf.
"KhengisÂ’ Schatten" beginnt mit einem Rückblick. Wir werden in die Zeit zurückversetzt, in der das Raumschiff "Kometenstaub" auf dem unbekannten Planeten Ythaq bruchlandete. Diesmal begleiten wir jedoch nicht Granit, Narvath und Callista, sondern sehen, was mit dem größten Teil des Schiffes und seiner Besatzung passiert. Diese landen im Packeis und sitzen dort auch fest, da sie von den feindlichen Truppen KhengisÂ’ umstellt werden.
Unterdessen hat sich die Gruppe um Granit auf die Suche nach ihnen gemacht und befindet sich, auf riesenhaften Libellen reitend, auf dem Weg in Richtung des ewigen Eises. Auf einem Zwischenposten der Feng, wo sie rasten, passieren jedoch unerwartete Dinge. Mitten in der Nacht schleicht sich ein Eindringling in das Gasthaus und versucht, das Logbuch zu stehlen. Doch dank Granits beherztem Eingreifen kann er gefasst werden. Zum Erstaunen aller handelt es sich um den alten Mann, den sie vor den Skopandern gerettet haben und der immer noch eins dieser Monster als Parasit in seinem Rücken verankert trägt. Dieser ist es auch, der ihn dazu zwingt, die Gruppe zu verfolgen und Jagd auf das Logbuch zu machen. Er wird immer mehr selbst zu einem Untier und schafft es sogar, Narvath einen Skopander auf den Rücken zu setzen. Es gelingt der Gruppe zwar, diesen wieder zu entfernen, allerdings nicht vollständig, und es ist fraglich, ob das irgendwelche Auswirkungen auf den jungen Mann haben wird. Vorläufig bleibt ihnen also nichts anderes übrig, als weiterzureisen und zu versuchen, dass Schiff zu erreichen.
Wie schon die anderen Bände der Serie überzeugt auch dieser seine Leser bereits beim ersten Durchblättern durch die ausgesprochen gelungenen Zeichnungen. Man fühlt sich an die großen Zeichentrickstudios erinnert und kann sofort in die Geschichte eintauchen. Die Kolloration ist brillant und die Farben leuchten regelrecht. Zudem versteht es der Zeichner Adrien Floch meisterlich, seinen Charakteren die Emotionen direkt vom Gesicht ablesbar zu machen. Ob Freude, Trauer, Verwunderung oder Wut, man muss nicht erst lesen was passiert, um sehen zu können, was die dargestellte Figur gerade empfindet.
Die Handlung setzt sich konsequent fort, hält dabei aber trotzdem noch einige Überraschungen bereit. Zugegeben, viele Rätsel werden in diesem Band nicht gelöst, es werden eher noch zusätzliche Fragen aufgeworfen, aber gerade deswegen bleibt es so spannend. Die Beziehungen zwischen den Protagonisten werden weiter ausgearbeitet und bei einigen entdeckt man sogar noch Wesenszüge, die man gar nicht erwartet hätte.
Besonders die bizarren Wesen, die die Welt von Ythaq bewohnen, so wie die fremdartigen Humanoide, die sich an Bord der Kometenstaub befinden, kommen hier wieder besonders gut zur Geltung. Es gibt Drachen, Mutanten aus Mensch und Insekt, echsenartige Kämpfer, riesige Libellen, auf denen man reiten kann, bärenartige Geschöpfe, die im Eis leben und vieles mehr. Dazu kommen dann die Raumschiffe, die mit ihrer Technik einen starken Kontrast dazu bilden und für eine gelungene Symbiose aus Science-Fiction und Fantasy sorgen.
"KhengisÂ’ Schatten" ist extrem spannend und endet mit einem äußerst unerwarteten Cliffhanger, der den Leser ungeduldig auf Band Fünf wartend zurücklässt. "Ythaq" ist mit Sicherheit eine der bemerkenswertesten Comicserien des Jahres.