Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Gefühl | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Asterix und Obelix werden durch den lauten Ruf des Dorfhahns geweckt. Obelix schildert seinem Freund einen seltsamen Traum. In seinem Traum hat sich in der Nacht ein Storch bei einer seiner Lieferungen vertan und ein Kind bei ihnen abgegeben. Asterix ist weniger erstaunt über den Traum als über die Tatsache, dass sein Freund immer noch an den Klapperstorch glaubt.
Doch wie groß ist sein Entsetzen erst, als er die Hüttentür öffnet und dort tatsächlich ein Säugling liegt. Nachdem mit einigen Schwierigkeiten eine Flasche Milch aufgetrieben worden ist und der Kleine erst mal glücklich nuckelt, überlegen Asterix, Miraculix und Majestix, wer ihnen diesen kleinen Gast gebracht hat.
Im Dorf überlegt man nicht lange, man geht davon aus, dass Asterix schon weiß, von welcher der Dorfschönheiten das Kind stammt und warum es vor seiner Tür gelandet ist.
Die Wahrheit ist auch wirklich unglaublich. Doch bevor Asterix herausfindet, wer hinter dieser für ihn so peinlichen Idee steckt, müssen sie einige Angriffe der Römer abwehren, die verdächtiges Interesse an dem Kind zeigen. Sogar Cäsar scheint involviert zu sein.
"Wie alle Dääch, su jeit och hück de Sonn üvver däm kleine jotbekannte Dörp vum Asterix op, wo luuter Freud un Fridden es."
So beginnt das Album "Der Sohn des Asterix" in der Mundartvariante "Däm Asterix sinne Jung", der ersten kölschen Ausgabe der Abenteuer des kleinen Galliers.
Und schnell wird klar, dass diese Version und die Wahl dieses Albums für die kölsche Übersetzung ein Glückgriff ist. Der Übersetzer Volker Gröbe, Präsident der Kölner Römergarde und in der Region bekannter Mundartautor, hat grandioses geleistet.
Denn dieses Album - eigentlich eines der weniger gelungenen aus der Feder von Uderzo - gewinnt durch dieses Idiom sehr viel an Schwung, Witz und Klasse. Sowohl die verschiedensten Kraftausdrücke als auch die regionaltypische Färbung der Charaktere ist gelungen. Aus den Galliern, den Römern und sogar aus Cäsar werden kleine Kölner, die in klassisch rheinischer Lebensart dem Wahlspruch "Et hätt noch immer joot jejange" neues Leben einhauchen.
Auch wenn die Geschichte selbst weder besonders logisch ist noch den typischen Wort-Witz der frühen Alben aufweist - hier wird überdeutlich, dass Uderzo seinen verstorbenen Freund und Autor Goscinny nicht ersetzen konnte - macht es dem Leser sehr viel Spaß, das Ganze "auf kölsch" lesen zu können.
Doch dem Unkundigen dieser Sprache sei zur Vorsicht geraten. Es ist nicht immer leicht, dem Gang der Ereignisse zu folgen, denn so manche Floskel, so mancher Witz erschließt sich nur dem "kölsche Jung", also dem dieses Idiom sprechenden Rheinländer. Auch das sehr feine Lexikon kann hier nur wenig Abhilfe schaffen. Dieses Album bleibt ein Kleinod für den Kenner.