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Eigentlich darf man den Massenmedien nicht trauen. Doch trotz der Skepsis, dass wichtige Informationen vorenthalten werden, dass ja sowieso alles nur getürkt ist, all das hält die Menschen nicht davon ab, Zeitung zu lesen und Nachrichten im Fernsehen zu verfolgen.
In "Medien der Macht - Macht der Medien" nun beschreibt Matthias Eckoldt die Massenmedien als ein System im Sinne der Systemtheorie und untersucht ihre "Macht".
Eckoldt beginnt mit einer Erklärung, was die Systemtheorie eigentlich aussagt. Nach dieser Theorie gibt es für jedes System zum einen eine binäre Codierung - im Sinne des Rechtssystems wäre das zum Beispiel Recht/Unrecht. Und je nachdem zu welchem Ergebnis man kommt, treten dann einige Programme, im Falle des Rechtssystems Gesetze, in Kraft, die die Reaktionen des Systems steuern.
Dann versucht er, die Massenmedien als System zu definieren. Doch hier warten einige Problem. Zum einen stellt sich die Frage, was "Massenmedien" denn letztlich sind. Dann wartet das Problem der Codierung: Werden Meldungen nach aktuell/nicht-aktuell, informativ/nicht-informativ oder doch ganz anders eingeordnet? Hier spricht sich Eckoldt für aktuell/nicht-aktuell aus, denn: "Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern."
Zuletzt erläutert Eckoldt den Machtbegriff und versucht ihn auf die Massenmedien anzuwenden.
Dieser Text wurde von Eckoldt als Dissertationsschrift verfasst und dementsprechend hochwissenschaftlich ist auch sein Schreibstil. Er ist dennoch gut lesbar und gibt sich auch Mühe, möglichst alle Begriffe zu erklären.
Doch wer kein Vorwissen über Systemtheorie und Foucaults Machtanalytik hat, der wird sich durch dieses Buch durchkämpfen müssen. Für Experten wird dieses Buch jedoch interessant und hilfreich sein. Daher ist der Anspruch, den das Buch an den Leser stellt, sehr hoch - entweder die Ausführungen des Autors reichen dem Nichtsoziologen aus, um das Gesagte zu verstehen, oder man weiß bereits darüber Bescheid.
Alles in allem, ist Eckoldt jedoch ein interessantes und Gedanken anregendes Buch geworden, das für den, der sich die Mühe macht, es zu lesen, neue Erkenntnisse bereithält.