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 Heiratsfähig


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie


In "Heiratsfähig" geht es darum, sich möglichst NICHT unter die Haube bringen zu lassen. Mit fadenscheinigen Ausreden versuchen alle Spieler, sich um die Verpflichtungen einer Beziehung zu drücken, um nicht am Ende heiraten zu müssen. Da es auch bei "Heiratsfähig" nur einen Gewinner gibt, bleibt am Ende auch nur ein "glücklicher" Single übrig. "Heiratsfähig" ist ein recht kurzweiliges Kartenspiel für alle Beziehungserprobten oder -geschädigten Spieler.

Hundert Karten sind unterteilt in vier verschiedene Kartentypen. Zu Beginn bekommt jeder Spieler fünf, in Ausreden und Beeinflussungen unterteilte, Karten. Auf dem Tisch-Stapel liegen Ereignisse und Verpflichtungen.
Der Spieler mit der Zugkarte nimmt zwei Karten vom Stapel. Ereigniskarten müssen laut vorgelesen und befolgt werden. Ein Beispiel hierfür wäre, dass alle Spieler ihre Karten nach rechts weitergeben oder ähnliches. Verpflichtungskarten, zum Beispiel "Badezimmerregeln befolgen", weisen einen Zahlenwert auf. Dieser Zahlenwert gibt an, wie viele Ausreden(-Punkte) ein Spieler vorweisen muss, um diese Verpflichtung nicht eingehen zu müssen. Die übrigen Spieler können dem Spieler, der gerade am Zug ist, das Leben erschweren, indem sie mit jederzeit ausspielbaren Beeinflussungskarten die Verpflichtung zusätzlich erschweren, also den Zahlenwert erhöhen. Dabei ist eine gewisse Schadenfreude immer mit von der Partie, wenn man seinem Gegenüber das Single-sein so richtig erschweren kann.
Kann der Spieler die Verpflichtung mit genügend Ausreden abwehren, so kann er sie an den nächsten Spieler weitergeben. Schafft er es nicht, muss er die Verpflichtung eingehen und den Punktwert der Karte auf sich nehmen. Wer 30 Verpflichtungspunkte sammeln musste, stürzt sich willig in die Heirat und scheidet somit aus. Der letzte Spieler - nach etwa 15 bis 20 Minuten - ist der Gewinner.

Die Ausstattung besteht aus einer einfachen Verpackung, die platzsparend die in zwei Stapel aufgeteilten 100 Spielkarten ummantelt. Eine sparsame deutsche Anleitung mit vier Seiten erklärt das recht einfache Spielprinzip einleuchtend. Dieser kleine Umfang und der überraschend gute Wortwitz motivieren zum kompletten Durchlesen der Anleitung.
Die Spielkarten sind ansprechend mit zum Thema passenden Comics gestaltet. Die Inhalte sind dabei erschreckend nah an der Realität gezeichnet beziehungsweise auch überzeichnet. Als einziger dicker Kritikpunkt erweist sich die Positionierung der Punkteangabe auf den Karten unten links: Bei normaler Kartenhandhaltung wird die Punkteangabe durch die jeweils darüber gefächert liegenden Karten verdeckt.

Wie bei fast allen Spielen dieser Art ist eine gut aufgelegte, lockere Spielerrunde Grundvoraussetzung. Schadenfreude und die kleinen Diskussionen über die lustig gezeichneten und thematisierten (Halb-) Wahrheiten machen den größten Teil des Spielspaßes aus. Somit nehmen auch bereits ausgeschiedene Spieler noch mehr oder weniger aktiv am Spiel teil. Etwas bremsend wirken dabei die zum Teil nicht zusammenpassenden Karteninhalte wie zum Beispiel "Badezimmerregeln befolgen" und "Ich hätte so gerne Enkelkinder".
Durch das einfache Spielprinzip und das ordentliche Preis-Leistungs-Verhältnis eignet sich das Spiel gut als schneller Zwischengang auf einem Spielabend mit Freunden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel vermehrt gespielt wird, verringert sich jedoch mit der Zeit, da der Kartenhumor mit dem Bekanntheitsgrad der Spielkarten stetig abnimmt.
Die Altersangabe von zwölf Jahren bezieht sich wohl eher auf das Verständnis der dargestellten Situationen als auf das Verstehen der einfachen Spielregeln.

Saskia Niemann



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