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 Mein Freund Winnetou


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Extras
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Es gibt nur wenige Roman- und Filmfiguren, die derart eng mit ihrem Darsteller verbunden sind wie der Apachenhäuptling Winnetou mit dem Schauspieler Pierre Brice. Insgesamt elfmal schlüpfte der Franzose zwischen 1962 und 1968 für die Kinoleinwand in die Rolle des edlen Wilden. Doch auch nach Abschluss der Karl-May-Filme verfolgte ihn diese Rolle. Mitte der Siebzigerjahre übernahm er erneut die Rolle Winnetous - diesmal in den Freilichtspielen in Elspe -, was einen solchen erneuten Winnetou-Boom auslöste, dass Brice bald darauf die Idee für eine Winnetou-TV-Serie lieferte: "Mein Freund Winnetou".

Winnetou, Häuptling der Apachen, sucht gerade das Grab seines Vaters und seiner Schwester auf, als er von einem jungen Indianer zu Hilfe gerufen wird. Weiße haben das Lager überfallen. Doch bei dem anschließenden Kampf wird Winnetou durch eine Kugel im Bein schwer verletzt. Zum Glück trifft er auf seinen Blutsbruder Old Shatterhand, der ihn gesund pflegt. Diese Ereignisse sind jedoch erst der Beginn, denn kurz darauf begegnet Winnetou einem jungen Komantschen, den er trotz Feindschaft beider Indianerstämme unter seine Fittiche nimmt.

Insgesamt 14 Folgen wurden produziert, von denen immer je zwei eine Geschichte erzählen. Gedreht wurde diesmal nicht in Jugoslawien, sondern größtenteils tatsächlich an Original-Schauplätzen wie Mexiko. Leider sind Pierre Brice als Winnetou und Ralf Wolter als Sam Hawkings die einzigen vertrauten Gesichter der Serie, da Old Shatterhand-Darsteller Lex Barker bereits 1973 verstorben war. Seine Rolle wird von Siegfried Rauch übernommen, der zwar nicht den Stil eines Barker nachspielen kann, aber auf seine Art den Charakter gut ausfüllt.

Man merkt der Serie ziemlich schnell an, dass sie weder auf den Karl-May-Geschichten beruht noch im Stile der Karl-May-Filme gehalten ist. Glaubt man den Texten des Booklets, so war es vor allem Pierre Brice selbst, der den Schwerpunkt der Serie auf die Darstellung indianischer Kultur legte. Somit stellt die Serie zu einem guten Teil ein Plädoyer der Völkerverständigung dar, ein zum Zeitpunkt ihrer Ausstrahlung sicher nicht alltägliches Thema im Fernsehen. Überraschenderweise weiß "Mein Freund Winnetou" in dieser Hinsicht tatsächlich zu überzeugen.

Die Bild- und Tonqualität kann man als solide bezeichnen, zumal man berücksichtigen muss, dass es sich um eine TV-Serie aus den Siebzigerjahren handelt. Ein 24-seitiges, sehr informatives Booklet sowie exklusive Interviews mit Pierre Brice und Siegfried Rauch wurden dem DVD-Set als Extras hinzugefügt.

Trotz der vertrauten Charaktere kann man "Mein Freund Winnetou" nicht als Serie im typischen Karl-May-Stil betrachten. Zu unterschiedlich sind die Herangehensweisen und Ausführungen. Was unterm Strich bleibt, ist eine unterhaltsame Abenteuerserie mit Moral - nämlich einer Moral zur Völkerverständigung und Toleranz. Was auch nicht gerade wenig ist.

Markus Goedecke



DVD | Disc-Anzahl: 3 | Erschienen: 01. Juli 2007 | Laufzeit: 360 Minuten | Preis: 26,95 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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