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 Der Schutzbengel


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Petrus ist stinksauer. Wieder einmal hat Hieronymus, einer der Engel, die neu sind und die noch keine Schutzengelausbildung bestanden haben, den Schlüssel zum Himmelstor verschlampt. Nichts als Unsinn hat der kleine Kerl im Kopf. Sogar einen Klassenbucheintrag hat er ihm schon geben müssen. Heute hat er die Wolkenschafe bunt angemalt und in der Chorprobe statt Halleluja immer "Hallo, Julia" gesungen. Und wieder ist es Julia, die ihn rettet und die ihn ermahnt, sich etwas mehr Mühe zu geben. Sogar abschreiben lässt sie ihn in der Schutzengelprüfung. Doch ob Hieronymus auch seine erste Aufgabe auf Erden lösen kann? Ausgerechnet Tom, der chaotischste Junge der Stadt, wird ihm zugeteilt.

Neuerdings geschehen seltsame Dinge bei Familie Buchsbaum. Doch egal was kaputt geht, egal was verschwindet oder an Unfug passiert, niemand will es gewesen sein. Opa, Oma, die beiden Kinder, Vati, der Hund und die Katze, alle schwören, dass es der unsichtbare Bubu gewesen sei. Nur Mama ahnt, wer hinter dem Sündenbock Bubu jeweils steckt. Und sie hat eine gute Idee, wie sie es ihrer Familie austreiben kann, immer alles auf Bubu zu schieben.

Kleine Kinder fragen sich bei diesen Geschichten, was Klassenbucheinträge, Sündenböcke, Schutzengelprüfungen sind. Größere langweilen sich ob der äußerst schlichten Geschichten. Spannendes passiert gewiss nicht, wenn Hieronymus seinen Einsatz hat. Lustiges leider auch nicht. Es sei denn, eine angemalte Wolke, die sich auf der Milchstraßenweide verirrt, reizt bereits zu Lachstürmen.
Sowohl die Geschichte des Schutz(b)engels Hieronymus als auch die sehr langatmige, durch ständige Wiederholungen auch nicht komisch werdende Geschichte des Sündenbocks Bubu sind für keinen einzigen Lacher gut. Auch eine Zielgruppe ist leider nicht auszumachen. Entweder die Kinder verstehen nur Bahnhof oder langweilen sich tödlich.
Und wer bis jetzt in den Himmel wollte, der sei gewarnt: Es drohen Klassenbucheinträge, wenn man mal lustig sein will. Oder man fällt durch die Schutzengelprüfung (bei der man nicht abschreiben darf) und ist für gar nichts zu verwenden. Da wird das Fegefeuer je fast sympathisch, wenn man über diese Zustände aufgeklärt wird - zumindest nach den Vorstellungen der Autorin Ursel Scheffler.

Zwar ist der Preis für eine CD in Papphülle nicht hoch, doch die sechsunddreißig Minuten kann man auch angenehmer verbringen - zum Beispiel beim Zahnarzt oder unter der Trockenhaube. Leider ist auch die Leistung der beiden Sprecher, die für die Geschichten ausgesucht wurden, nicht überirdisch. Sowohl Antje Mairich als auch Florian Klinkow können dem kurzen Text nicht genug abgewinnen, um den Hörgenuss zu steigern.

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Oktober 2007 | ISBN: 9783898136624 | Laufzeit: 36 Minuten | Preis: 9,99 Euro

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