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Astraban feiert mit seinen Freunden aus der Alchimistengilde. Da sieht er auf der anderen Straßenseite mehrere Verbrecher eine junge Frau angreifen. Offensichtlich wollen sie sie ermorden. Mit letzter Kraft wehrt sich die hübsche Dame gegen die Übermacht. Astraban fackelt nicht lange und wirft einen seiner Alchimistentränke zwischen die Angreifer. Als das nichts nützt, zerschlägt er den nächsten Glaskolben auf dem Schädel eines der Ganoven. Als auch seine Freunde sich nähern, fliehen die Meuchelmörder. Astraban hilft der Verletzten auf und trägt sie fort.
Am nächsten Morgen öffnet Astraban die Augen und sieht sich einem Schwert gegenüber, dass ihm den Schädel spalten wird, wenn er nicht sofort reagiert. Er versucht zu fliehen, doch scheint das ganze Haus vor Mördern nur so zu wimmeln. Mehrere Hausbewohner liegen erstochen in ihrem Blut. Kurz bevor ihn ein tödlicher Dolchstoß trifft, greift ein Unbekannter ein und rettet ihn.
Und endlich erfährt er auch, warum ihn diese Verbrecher ermorden wollen. Er hat die Tochter des mächtigen Braezel gerettet. Der nun will Astraban in seine Dienste aufnehmen. Ihr gemeinsamer Feind ist Lord Melkiot, der Gegenspieler Braezels. Und der scheint nicht die geringsten Skrupel zu haben, denn als wenig später die gesamte Familie von Astraban ermordet wird, behauptet Braezel, Lord Melkiot habe dies zu verantworten.
Welch seltsames Szenario. Die Protagonisten grausamer Machtkämpfe in einer mittelalterlich anmutenden Welt sind Hunde. Zumindest habe die Wesen Hundeköpfe, ansonsten sind es eher des Bodybuildings verdächtige Menschenkörper. Auch deren Handlungen sind eher menschenähnlich. Der einzige einleuchtende Grund, der die Macher dieses Comics dazu bewogen hat, es mit Hundeköpfen zu versuchen, ist die enorme Bandbreite, die sich optisch daraus ergibt. Die fiesen, niederträchtigen Ganoven sehen so abgrundtief hässlich aus, dass ein Menschengesicht nicht ausgereicht hätte. Auch die verschiedenen Randfiguren leben von ihrer Mimik und der enormen Möglichkeit, die Charaktere stark zu verfremden.
So entsteht der Eindruck einer eigenen Welt, die zwar menschlichen Gesetzen gehorcht, aber eben nicht menschlich ist. Die Grausamkeiten, das viele Blut, die unzähligen Mordopfer werden durch diesen Kniff ein Stück weit verharmlost und erträglich. Durch diese Überhöhung des Comiccharakters wird "Astraban" sehr viel mehr zu einer eigenständigen Kreation als es ein "gewöhnlicher" Mittelalterkrimi vermocht hätte.
Dem Leser offenbart sich eine detailreiche, wunderschön in Szene gesetzte Welt. Die spannende Geschichte aber ist kaum abgeschlossen zu nennen. Alle Handlungsfäden liegen offen zu Tage und harren der Fortsetzung. Und eins ist sicher: Wer diesen Band zu Ende gelesen hat, wird sich auch das zweite Abenteuer kaufen wollen, allein schon, um zu erfahren, wie es Astraban ergehen wird.