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Die "Thomas Jefferson", ein US-Flugzeugträger, patrouilliert in ihrem Einsatzgebiet im arabischen Meer zwischen Indien und dem Oman. Der Rest der verbleibenden Kampfgruppe ist locker in einem Umkreis von 30 Meilen um sie postiert. Der Südwest-Monsun hat eingesetzt und macht jegliche Flugoperationen unmöglich.
An Bord eines Lenkwaffenkreuzers beobachtet jemand einen hellen Lichtblitz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall und einem heftigen Windstoss, der das 9000-Tonnen-Schiff beinahe zum Kentern bringt. Insgesamt entsteht innerhalb der Kampfgruppe erheblicher Schaden: mehrere Schiffe sind schwer beschädigt, es gibt Tote und Verwundete zu beklagen, sämtliche Kommunikation ist zunächst zusammengebrochen und dann wird auch noch Strahlungsalarm ausgelöst.
Nachdem man dem Chaos so einigermaßen Herr geworden ist, fehlt ein Schiff: die "Thomas Jefferson". Zerstört, ja regelrecht in einer atomaren Explosion verdampft.
Sogleich beginnt man in Washington mit der Untersuchung des Unglücks. Jedermann glaubt, dass es ein Unglück ist, bis hin zum Präsidenten, denn alle Spuren deuten darauf hin.
Nur Bill Baldridge, dessen Bruder Jack auf der "Thomas Jefferson" gedient hat, zweifelt offen an dieser Theorie. Auch Vize-Admiral Arnold Morgan, Direktor der National Security Agency, will nicht so recht an einen Unfall glauben und so beginnen sie mit der Unterstützung des Präsidenten inoffiziell zu ermitteln.
Schnell ist eine Liste mit den verdächtigen Ländern erstellt. Man gelangt zügig zu der Ansicht, dass der Angriff mit einem U-Boot statt gefunden haben muss. Doch keines dieser Länder ist augenscheinlich in der Lage, solch einen Angriff durchzuführen. Außerdem gibt es nur ein U-Boot, dessen Standort zur fraglichen Zeit unbekannt ist: ein russisches U-Boot der "Kilo"-Klasse, welches im Schwarzen Meer vermisst wird. Stellt sich nur noch die Frage, ob es tatsächlich dieses U-Boot war. Wenn ja, wer hat es kommandiert, wie ist es aus dem Schwarzen Meer herausgekommen und wer ist verantwortlich dafür?
Bill Baldridge entschließt sich, in England weiter zu ermitteln, da seiner Meinung nach ein solcher Kommandant nur dort ausgebildet worden sein könnte. Er stößt dort mit seiner Vermutung auf offene Ohren und bekommt Akteneinsicht. Bald hat er einen ersten Verdächtigen, einen Israeli namens Benjamin Adnam
Das Taschenbuch von Patrick Robinson ist ziemlich kompakt. Die Titelseite ziert eine Frontansicht eines Flugzeugträgers der "Nimitz"-Klasse, auf den ein Torpedo zuläuft. So könnte man sich den im Roman geschilderten Angriff auf die "Thomas Jefferson" tatsächlich vorstellen, wie der Träger nichts ahnend auf den Torpedo zuläuft, von dem er zerstört werden soll. Die insgesamt 489 Seiten sind flüssig geschrieben und lassen sich auch ohne maritime Vorkenntnisse problemlos lesen.
Anzumerken sei noch, dass am Anfang des Buches eine Übersicht aller Hauptpersonen des Buches abgedruckt ist. Sehr praktisch, wenn man mal die Übersicht verliert und gerade nicht weiß, wer jetzt wer ist.
Patrick Robinson zeigt mit seinem Erstlingswerk eine sehr düstere Seite des Terrorismus, wie man ihn allerdings seit dem Anschlag auf das World Trade Center leider als wahrscheinlich einstufen muss.
Selbst eine mächtige Trägerkampfgruppe der USA ist nicht mehr sicher vor einem oder mehreren fest entschlossenen Terroristen. Natürlich ist dieses Szenario rein fiktiv, aber sehr gut in die heutige Zeit eingegliedert. Man gewinnt sogar den Eindruck, dass es diese Personen tatsächlich geben könnte.
Die geschilderten politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse und Beziehungen müssen meiner Ansicht nach als real existierend eingestuft werden, was diesem Roman eine erschreckende Realität gibt. Daher kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen. Wollen wir hoffen, dass dieses Szenario tatsächlich nur eine Fiktion bleibt.