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Auch der dritte Band des Herrn der Ringe liegt nun als Hörbuch vor, wie Band zwei gelesen von Gert Heidenreich, der auch diese Lesung seinem verstorbenen Freund Joachim Höppner gewidmet hat, der den ersten Teil gelesen hatte. Der dritte Band ist bekanntlich der kürzeste, so kommt auch das Hörbuch mit 13 CDs aus, was gegenüber den Vorgängern recht kurz wirkt, und dennoch gehört "Die Wiederkehr des Königs" zu den umfangreicheren Werken im Hörbuchregal.
Die Schlacht um Helms Klamm ist geschlagen, Isengard zerstört, aber das waren nur Schlachten, der Krieg gegen Sauron sieht übel aus. Pippin ist mit Gandalf nach Minas Tirith geritten und schwört Denethor, dem Statthalter von Gondor, Gefolgschaft. Sein bester Freund Merry, der bei den Rohirrim zurückgeblieben ist, stellt sich fast gleichzeitig in den Dienst von König Theoden von Rohan.
Pippin erlebt nun die Belagerung des weißen Turms von Minas Tirith und muss sich um Faramir sorgen, den Sohn Denethors, der schwer verwundet aus dem Rückzugsgefecht gebracht wird. In Denethors Augen blitzt der Wahnsinn und er ruft nach Brennmaterial für einen Scheiterhaufen.
Merry zieht mit den Rohirrim, die vom Waldvolk an den Heeren Saurons vorbeigeführt werden. Er reitet mit dem jungen Dernhelm mit, der sich auf dem Schlachtfeld verwandeln wird.
Sam überlegt in der Zwischenzeit, wie er Frodo aus den Händen der Orks befreien kann, die ihn im Turm von Cirith Ungol gefangen halten. Die Orks geraten untereinander in Streit, schlachten sich quasi gegenseitig ab und Sam gelingt es, seinen Chef zu befreien. Gemeinsam ziehen sie zum Schicksalsberg ...
Ja, der Abschluss des Herrn der Ringe hat es in sich und er ist auf ähnliche Weise zweigeteilt wie schon im zweiten Band; erstmal geht es nur um Pippin, Merry und den Rest der Gemeinschaft des Ringes, der zweite Teil ist dann hauptsächlich die Geschichte der Ringträger. Das ist nach heute üblicher Schreibweise ein bisschen seltsam, wird aber von den Fans gerne akzeptiert. Die Qualität der "Herr der Ringe"-Bücher ist natürlich eine alte Streitfrage. Einerseits kann die Spannung hier und da schon mal sehr abfallen, einiges an gestelzter Sprache ist auch nicht unbedingt das, was man immer brauchen kann. Andererseits hat die Geschichte von Tolkien so unglaublich viel Tiefe und die Welt ist so komplett, dass man sich auch beim Hören die ganze Zeit nur verneigen kann. "Der Herr der Ringe" hat eine Sonderstellung in der Literatur und sollte eigentlich jedem mal in die Hände gefallen sein.
Die Lesung von Gert Heidenreich ist genauso stark wie die der ersten beiden Hörbücher. Er hat das Werk seines Freundes zu einem wirklich überzeugenden Abschluss geführt. Das hat er vor allem durch seine große Neutralität geschafft. Heidenreich dient mit allem, was er stimmlich bieten kann, der Geschichte, und was könnte man Besseres über einen Vorleser sagen.
Zu dem außergewöhnlichen Buch und der hervorragenden Lesung kommt wieder eine wunderschöne Aufmachung und ein über siebzigseitiges Booklet. Das rundet dieses Hörbuch, genauso wie die ersten beiden, zu einem absoluten Muss. Keine Hörbuchsammlung ohne diesen Ringeherrn.