Obwohl nicht so bekannt wie sein Bruder Sudoku, erfreut sich auch Kakuro immer größerer Beliebtheit. Es ist ein Zahlenrätsel, bei dem man in einem kreuzworträtselähnlichen Gitter zu vorgegeben Summen die passenden Summanden eintragen muss. Die Summanden dürfen nur die Ziffern Eins bis Neun enthalten, wobei die Verwendung einer Ziffer nur einmal pro Summe erlaubt ist. Jedes Kakuro hat mit diesen Einschränkungen nur eine einzige Lösung und die gilt es natürlich zu finden.

Jedem, der genug von Sudokus hat, bietet digital publishing die Möglichkeit, auf Kakuros umzusteigen. Drei verschiedene Pakete stehen dem Knobler zur Auswahl. Gegenstand dieser Rezension ist "Kakuro 2222", das, wie der Titel vielleicht vermuten läßt, 2222 Kakuros in digitaler Form zur Verfügung stellt. Was der Titel nicht vermuten läßt ist, dass es zusätzliche ein Bonus-Paket mit weiteren 44.444 Kakuros gibt. Und weil nicht jeder ein transportablen Computer hat und wenn doch, diesen nicht überall benutzen kann, ist diesem Paket zusätzlich ein Rätselbuch beigelegt. Das enthält weitere 100 Kakuros, die man auch mal eben in der Straßenbahn ohne Computer lösen kann.

Legt man die CD ein, so wird automatisch eine Verknüpfung auf dem Desktop erstellt, die zu einem ebenso automatisch erstellten Ordner führt. Das alles passiert, ohne dass der Benutzer auch nur einmal gefragt worden ist, ob er diese Installation überhaupt möchte oder wo der Ordner gespeichert werden soll. In diesem automatisch erstellten Ordner befindet sich eine Verknüpfung zum eigentlichen Spiel, das von der CD gestartet wird. Auch die einzelnen Kakuros befinden sich auf der CD. Es nervt nicht nur, die CD ständig im Laufwerk liegen haben zu müssen, wenn man zwischendurch mal ein Spielchen wagen will, ärgerlich sind auch die dadurch entstehenden langen Ladezeiten. Da ist es besser, sich die CD einfach komplett auf die Festplatte zu kopieren, wonach sich das Spiel zumindest genauso gut, tatsächlich aber natürlich besser, spielt. Hat man alles Notwendige getan und öffnet das Spiel, so erwartet den Spieler ein äußerst schlichtes Design. Auf weißem Hintergrund befinden sich das schwarz-weiße Zahlengitter, daneben eine Art Tabelle, die als Hilfestellung eindeutige Kombinationen enthält und weiße Felder mit zusätzlichen Informationen, wie eine Uhr oder die Angabe des Levels. Das Spiel startet mit dem zuletzt gespielten Spiel, so dass man sich durch die 2222 Kakuros von vorne nach hinten durcharbeiten kann. Das sollte man auch tun, nicht nur weil bei Lösung automatisch das nächste Kakuro angezeigt wird, sondern auch, weil es recht mühsam ist, sich die Kakuros immer über "Datei - Kakuro öffnen" anzeigen zu lassen. Auch die Notizfunktion, mit deren Hilfe man die Zahlen, die mögliche Kandidaten für ein Feld sind, in dieses eintragen kann, ist nicht gerade das, was man benutzerfreundlich nennt. Zum einen findet sich der Notizblock, ein wirklich nützliches und oft genutztes Hilfsmittel, nirgendwo im Menü. Der kontexterfahrene Computernutzer wird ihn schnell hinter der rechten Maustaste finden. Kommt jemand nicht auf die Idee, die rechte Maustaste zu benutzen oder aber erwartet er gar keinen Notizblock, so kann er ihn, wenn er denn sucht, in der Hilfe finden. Dort erfährt er dann auch, dass es einen wesentlich einfacheren Weg gibt, mögliche Zahlen als Notiz in die Felder zu schreiben. Neben dem Notizblock stehen weitere Assistentendienste zur Verfügung, wie beispielsweise die Anzeige des nächsten möglichen Feldes zum Aufdecken.

Für 19,99 Euro bekommt man hier jede Menge digitaler Kakuros sowie ein Buch mit 100 weiteren. Mancher Spieler hätte sich vielleicht ein liebevoller gestaltetes Design gewünscht und auch in der Benutzerfreundlichkeit mehr erwartet. So wie es ist, ist es vielleicht nicht immer perfekt durchdacht, jedoch absolut spielbar. Ob es sich überhaupt lohnt, sich statt eines Heftes mit Kakuros ein PC-Spiel zu kaufen, kann nur jeder selbst beantworten. 19,99 Euro aber ist für "Kakuro 2222" von digital publishing einfach zu teuer.