Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Ted Dekker hat sich mit actionreichen Thrillern einen Namen gemacht. Im Brendow Verlag wurde nun "Black - Die Geburt des Bösen" herausgegeben, ein Roman, der schon im Jahr 2004 in der Originalausgabe erschien. "Black" ist der erste Band einer Trilogie, deren zweiter Teil, "Rot", bereits im Handel erhältlich ist.
Thomas Hunter ist eigentlich ein ganz normaler junger Mann. Wenn man von den Kredithaien absieht, die hinter ihm sind, weil er sie um ihr Geld geprellt hat. Aufgewachsen in Manila, musste er sich dort oft gegen andere verteidigen und kennt sich deshalb auch wesentlich besser im Kämpfen, besonders im Straßenkampf, aus als der normale Durchschnittsbürger. Aber sonst? Ganz normal.
Umso erschreckender ist es für ihn, als er auf einmal einen prophetischen Traum zu haben scheint: bewusstlos geworden, träumt er von einer Erde, die mit der unseren nichts gemein hat - und doch unsere Zukunft zu sein scheint. Er erfährt, dass ein Virus die Menschheit dahingerafft hat und die wenigen, die es überlebt haben, in der Zukunft nie zu sterben scheinen.
Wieder erwacht, traut Tom seinen Augen kaum, als er in der Zeitung von der Bekanntgabe eines neuen Superimpfstoffs erfährt, der denselben Namen wie der verhängnisvolle Virus trägt. Mit aller Macht versucht er die Bekanntgabe zu verhindern, unter zuerst widerwilliger Mithilfe seiner Schwester, die ihm zunächst nicht glaubt.
Immer wieder pendelt Tom zwischen den beiden Welten, denn wenn er in unserer Welt einschläft, so erwacht er in der Zukunft und umgekehrt. Doch was ist jetzt die "wahre" Welt? In jeder findet Tom Personen, die ihm versichern, dass nur diese eine echt sein kann. Doch kann er den Menschen der Zukunft wirklich trauen? Sagen sie ihm die Wahrheit? Oder träumt er wirklich nur alles und ist in Wahrheit komplett durchgedreht?
Zu allem Überfluss kommt noch jemand ins Spiel, der böse Absichten im Schilde führt und der es gar nicht gerne sieht, wie Tom sich darum bemüht, die Auslieferung des Impfstoffes zu stoppen. So droht Tom überall Gefahr - und er weiß noch nicht einmal, ob er sich selbst trauen kann ...
Dekker geizt nicht mit schnellen, actiongefüllten Szenen. Doch bei aller Action kommt auch die Charakterbildung zu kurz, denn man fühlt mit Tom mit, ist auch verwirrt durch die Weltenwechsel und fragt sich auch: Was ist denn nun wahr? Allerdings liegt darin auch eine gewisse Schwäche des Romans: Oft ist man als Leser wirklich verwirrt und verliert schon mal den Faden. Denn vor allem in der anderen Welt ereignen sich oft Dinge, die man noch nicht eindeutig zuordnen oder wirklich verstehen kann, sodass das Lesevergnügen manchmal darunter leidet. Auch gelingt es Tom später, die Leute erstaunlich schnell von der Korrektheit seiner Visionen, oder wie man es auch immer nennen möchte, zu überzeugen. Da geht dann auch etwas Glaubwürdigkeit verloren.
Doch im Großen und Ganzen ist Dekker ein netter Thriller gelungen, der vor allem Leser, die schnelle Handlungen bevorzugen, gefallen wird. Doch Vorsicht, das Buch endet mit einem Cliffhanger.
Der letzte Teil, "Weiß", wird voraussichtlich im Frühjahr 2008 erscheinen.