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Filme, an denen sich die Geister scheiden die Hundertfünfundzwanzigste - oder anders ausgedrückt: "Hostel 2". Ein knappes Jahr, nachdem er mit seinem zweiten Werk "Hostel" die Horror- und Splattergemeinde aufhorchen und die Zensurbehörden aufspringen ließ, ist Regisseur Eli Roth wieder zurückgekehrt. Sicher, einen Preis für die originellste Filmidee wird Roth mit seiner Fortsetzung kaum einheimsen. Andererseits gehören diese fast schon zwangsläufig zu jedem einigermaßen erfolgreichen Horrorstreifen dazu. Schließlich soll die Kuh ja so lange gemolken werden, wie sie Milch geben kann. Ob dies dann aber auch im Interesse der geneigten Zuschauer ist, sei mal dahingestellt.
Doch deren Wünsche beziehungsweise Erwartungen werden von Roth größtenteils erfüllt. Terror, Angst, Schrecken, die obligatorischen Blutbäder - sind alle vorhanden. Einziger Stolperstein ist da der doch etwas einfallslose Plot, der im Grunde die gleiche Story zu erzählen hat wie Teil eins, mit dem kleinen Unterschied, dass es sich diesmal nicht um vier Rucksacktouristen, sondern um ein Trio junger Kunststudentinnen handelt, denen man ein heißes Wochenende in der Slowakei vorgaukelt ...
Seine Stärken bezieht "Hostel 2" ohnehin nicht nur aus seinem reichlich hohen Gewaltpegel. Vielmehr merkt man dem Film an, dass Roth in inszenatorischer Hinsicht deutlich dazugelernt hat. Seine Übergänge und Einstellungen wirken jedenfalls wesentlich routinierter, einfallsreicher und damit auch interessanter, als es im Vorgänger der Fall war. Einen weiteren Pluspunkt gibt es zudem für die Besetzung, die teilweise ziemlich gegen den Strich gecastet wurde. Namen wie Heather Matarazzo ("Plötzlich Prinzessin") oder Roger Bart ("Desperate Housewifes") hätte ich jedenfalls kaum mit einem Eli Roth-Film in Verbindung gebracht. Trotzdem - es funktioniert, prächtig sogar. Clever, wie es Roth gelingt, seine Pro- und Antagonisten zunächst sämtliche Erwartungen erfüllen zu lassen, ehe sie dann teilweise ihre wahre Natur offenbaren.
Somit ist "Hostel 2" unterm Strich eine gelungene Fortsetzung geworden, die dem Original zwar sehr nahe steht, ihm aber trotz aller Stärken nicht ganz das Wasser reichen kann. Dafür gibt es jedoch neben sauberem Bild und Ton wieder mal einen locker-entspannten Audiokommentar von Roth und Quentin Tarantino sowie interessante Dokus, die neben der Entstehung des Filmes außerdem genauer auf die blutigen Special-Effects eingehen.