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 Selbstverteidigung die funktioniert


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Wer mit offener Gewalt konfrontiert wird, muss darauf auf irgendeine Art und Weise reagieren. Doch wie soll man sich korrekt, richtig oder geschickt verhalten, wenn man bedroht wird? Was ist erlaubt? Was ist verboten? Was ist vertretbar?

Wenn man das vorliegenden Sachbuch in den Händen hält, fällt erst einmal auf, dass es sehr dünn ist. Bereits beim ersten Durchblättern sieht man, dass dieses Buch eine gute Aufteilung zwischen Text und Bildern aufweist.
Bevor es an die unterschiedlichsten Verteidigungstechniken geht, wird auf die Theorie eingegangen. Bereits hier fällt der Praxisbezug auf. Es wird nicht lang und breit über die unterschiedlichsten Kampfkunst- und Kampfsportarten philosophiert oder darüber, warum gerade die von Andreas Häckel entwickelte die beste ist. Nach einer kurzen Vorstellung des Autors und einem kurzem Abriss seines Werdegangs wird die Selbstverteidigung genauer betrachtet. Der Autor erläutert, was Selbstverteidigung eigentlich bedeutet, wann sie zum Tragen kommt. Stück für Stück wird der Leser in die Materie eingeführt. Häckel erklärt sehr anschaulich, wie man es vermeiden kann, von vornherein als "Opfer" gesehen zu werden. Er gibt Tipps zur Körperhaltung, Gangart, zu selbstbewusstem Auftreten. Dabei wird aber nicht nur der Fall "Frau-allein-in-dunkler-Gasse" als Beispiel herangezogen, sondern auch auf Themen wie Belästigung durch Telefonterror oder Einbruch eingegangen. Mit zahlreichen leichtverständlichen Tipps werden die Themen anschaulich dargestellt.
Es wird auch nicht vergessen, dass der Faktor Angst bei Bedrohungen nicht nur ein Warnsignal ist, welches das Überleben sichern kann, sondern allzu oft lähmt. Häckel weist öfters und auch eindringlich darauf hin, dass dieses Warnsignal wichtig ist und zur Flucht animieren soll. Flucht ist für den Autor die beste Möglichkeit aus einer bedrohlichen Situation heraus zu kommen und einer körperlichen Konfrontation immer vorzuziehen. Ebenso klar formuliert der Kampfsportexperte die Strategie, dass wenn ein körperlicher Kontakt mit dem Aggressor unvermeidlich ist, dieser kurz und hart sein soll. Ein selbstbewusstes, schnelles und hartes Vorgehen erhöht die Chancen auf Flucht. Das ist der entscheidende Punkt bei der Selbstverteidigung. Man solle, besser man dürfe, nicht warten, bis der Angreifer etwas tut. Wenn eine Flucht nicht mehr möglich ist, ist es ratsam die Initiative zu ergreifen, um seine Chancen auf physische und psychische Unversehrtheit zu erhalten.
Schritt für Schritt und bebildert wird erklärt, wie man eben diese Initiative ergreift: angefangen von Beschwichtigungsversuchen in Verbindung mit einer stabilen und selbstbewussten Körperhaltung bis hin zu Abwehrtechniken in den unterschiedlichsten Situationen. Immer wieder weist der Autor daraufhin, dass es nicht das Ziel ist, den Gegner abzuwehren, am Boden zu halten und ihm dann den Rest zu geben. Die vorgestellten Techniken dienen dazu sich Platz und Raum für eine Flucht zu verschaffen.

In dem Praxisteil des Buches werden verschiedene Techniken zur Abwehr von Übergriffen vorgestellt. Allen gemeinsam ist aber der Grundsatz der Einfachheit. Auf komplizierte und verschnörkelte Bewegungen wird verzichtet. Gemeinsam ist den Techniken auch, dass sie unabhängig von Körpergröße, Körpergewicht, Geschlecht und Alter angewandt werden können. Sie werden Schritt für Schritt in Bild und Wort vorgestellt. Auch geht Häckel auf mögliche Alternativen bei der Verteidigung ein, wie zum Beispiel Kratzen oder Beißen. Gesondert wird die Abwehr von Angreifern mit Waffen besprochen. Auch in diesem Punkt forciert der Autor nicht einen möglichen Heldenmut, sondern erläutert klare und einfache Tricks zur Abwehr.

Was ebenso eindringlich wie hilfreich geschildert wird, sind rechtliche Aspekte. Der Punkt, wann Selbstverteidigung endet und Körperverletzung anfängt, ist nicht immer eindeutig. So gibt der Autor auch hier Ratschläge, die einfach zu befolgen sind und der bedrohten Person Sicherheit geben können. Eindringlich weist der Autor darauf hin, dass das Mitführen und Benutzen von Waffen, in Form von zum Beispiel Messern, Baseballschlägern oder Schußwaffen, bei einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung negativ ausgelegt werden kann, auch wenn man selbst niemanden angegriffen, sondern sich nur verteidigt hat.

Die Texte sind leicht zu lesen und die Beispiele nachvollziehbar. Die Bilder sind von sehr guter Qualität, die Handgriffe gut erkennbar. Durch den Begleittext werden sie zusätzlich noch verdeutlicht. Natürlich sollte man sich diverse Techniken verinnerlichen und gegebenenfalls auch üben. Auch zu diesem Punkt gibt es hilfreiche Hinweise in dem Buch.

Durch die Einfachheit der Formulierrungen, der Beispiele und der vorgestellten Techniken bildet dieses Buch eine sehr gute Grundlage.

Christoph Heibutzki



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2004 | ISBN: 9783613504660 | Preis: 12, 00 Euro | 120 Seiten | Sprache: Deutsch

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