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Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und dennoch werden unsere Handlungen, Gedanken und Gefühle nicht nur von unserem eigenen Erlebten beeinflusst, sondern auch von dem, was andere in uns sehen oder von uns erwarten. Diese Reflektionen nimmt man auf und reagiert emotional darauf, ohne richtig zu merken, dass die Ursache dafür außerhalb des eigenen Gefühlsspektrums liegt. Das Sachbuch "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung" versucht diese Zusammenhänge zu erklären und zeigt auf, wie man sich davon befreien kann.
Ausgehend von den Erfahrungen mit der Familienaufstellung nach Bert Hellinger hat der Autor seine Theorie entwickelt, mit der er sich selbst von unerwünschten projizierten Gefühlen lösen kann. Denn nicht nur bei der Familienaufstellung von Hellinger fühlt und spürt man die Emotionen fremder Personen, sondern man begegnet diesem Phänomen überall im Alltag. Mit dem Satz "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung" soll man sich deswegen bewusst von diesen fremden Einflüssen frei machen.
Geduldig und langsam wird die Theorie im Sachbuch aufgebaut, so dass auch Personen, die das Familienstellen nicht kennen, begreifen, worum es geht. Um seine Worte zu untermauern schlägt der Autor zusätzlich kleine Übungen vor, mit denen man selbst erleben kann, wie stark die universelle Verbundenheit wirken kann. Damit man sich aber von fremden Gefühlen distanzieren kann, muss man sie erst erkennen lernen. In kleinen Schritten wird erklärt, wie man eigene und fremde Gefühle differenzieren kann und wie der Leser durch eine andere Sichtweise lernt, mit diesen Gefühlen umzugehen.
Um zu begreifen, was vor sich geht, erfährt man, wie man sich unbewusst zur Verfügung stellen kann. Ebenso beschreibt der Autor, wie der bewusste Schritt, sich von diesem fremden Einfluss zu befreien, sich auf den anderen Teil auswirken kann. Auch werden die verschiedenen Möglichkeiten aufgezeigt, wie man die Situation lösen kann, wenn man bemerkt hat, dass man sich jemandem zur Verfügung stellt.
"Ich stehe nicht mehr zur Verfügung" ist ein Buch, das dem Leser aufzeigt, dass nicht alle seine Emotionen von ihm stammen müssen, sondern ebenfalls Spiegelungen einer anderen Person sein können. Diese Theorie wird dem Leser langsam begreiflich gemacht und stets auch Raum für dessen Zweifel daran gelassen. Wer dem Thema "Familienaufstellung" sehr kritisch gegenübersteht, wird mit diesem Buch nicht zurecht kommen, da es teilweise auf Erkenntnissen daraus aufbaut. Doch für alle anderen ist es ein Anstoß dafür, ihre Sichtweise zu verändern und sich so vielleicht von unerwünschten Emotionen zu befreien und selbst bestimmter zu fühlen.